offenbar auch bei den Pariser Conferenzen im Jahre 1856 Rechnung getragen. Er allein entspricht der Unabhängigkeit und rechtlichen Gleichheit der Staaten.

Dabei ist abgesehen von der h. Pforte, welche doch wohl nicht in allen Europäischen Angelegenheiten zu hören sein wird sechste Macht eingetreten.

noch eine

Schwerlich möchte indeß eine bedeutendere Vermehrung der Congreßmitglieder das Gewicht der Congreßbeschlüsse vermehren, sondern eher den Weg zu einer inneren Abschwächung eröffnen. Für manche Ange= legenheiten wird freilich nur die Competenz eines allgemeinen Congresses anzuerkennen sein, ja, es mag zugegeben werden, daß von hieraus die wirksamste und nachhaltigste Entscheidung über die Schicksale der Nationen und Regierungen ausgehen kann, obschon keine immer dauernde und stets gerechte, wie die Geschichte der bisherigen Congresse hinreichend beglaubigt.

Als moderne Congreßobservanz verdient bemerkt zu werden, daß laut des Ersten Pariser Protokolles vom 25. Februar 1856 der Vorsitz bei den Verhandlungen dem Vertreter der Macht ertheilt zu werden pflegt, welche denselben Raum und Gastfreundschaft gewährt.

XI.

Nachträge und Berichtigungen.

Zu S. 11, Note 2 ist nun noch die interessante, im Institut de France verlesene Abhandlung von Herrn M. L. Wolowski, Le grand dessein de Henri IV. Paris 1860, zu bemerken;

3u S. 18 bei Comte de Garden, Histoire des traités, das Erscheinen von Bd. XIV. Paris 1858. Ueberdies auch Bar. de Cussy, Précis historique des Évènements politiques dep. 1814-1859. Leipz. 1859. Zu S. 25. 26, Note 1 die neueste Bearbeitung von de Martens, Précis du droit des G. accomp. de notes de Pinh.- Ferr., par Ch. Vergé. 2 Vols. Paris 1858.

S. 34, Note 1, 3. 5 muß es heißen: „in Preußen laut Gesetz vom
9. März 1857 (im Wesentlichen schon früher; vgl. Allg. Landr. für
Preußen II, 5, 198 und dagegen noch v. Hymmen u. f. w.).“
S. 119, Note 6, 3. 3 lies Staatspraxis (nämlich in Frankreich) statt
Staatenpraxis.

Zu S. 120 ist bei Note 2 noch zu vermerken: W. Harder, die Ausliefe= rung der vier politischen Flüchtlinge Napper, Tandy u. s. w. von Hamburg an Großbritannien. Leipzig 1857.

S. 137 ist in Note 2 die ebenfalls sehr tüchtige Differtation von Guil.

Rich. Boer, de dominio gentium aquatici. 1846, nachzutragen. S. 143. Das hier in § 76a wegen der durch geschlossene Meerengen abgetrennten Specialmeere und des auch hier sich geltend machenden Grundsatzes der Freiheit des Meeres Gesagte läuft doch wohl mehr auf ein Recht des unschädlichen Mitgebrauches hinaus.

S. 152 wird auch noch 3. 4 von unten Weiss, Code du droit maritime international. 2 Vols. Paris 1859, zu berücksichtigen sein.

S. 213 ist über den „Anfang des Krieges" das von Phillimore vielbenußte Werk von Ward, Enquiry into the Manner in which the different Wars in Europe have commenced during the last two Centuries, von Wichtigkeit.

S. 264, Note 2 ist die Anführung von v. Kaltenborn, Kriegsschiffe auf neutralem Gebiet. Hamburg 1850, übersehen worden.

S. 271 ist in dem Zusaß, wie in allen früheren Ausgaben, gesagt, Hauptwerke im Geiste der bewaffneten Neutralität und darüber hinaus seien die von Galiani, Lampredi, in Deutschland Toze u. s. w. Mit einer so allgemeinen Aeußerung hat nicht behauptet werden sollen, daß alle nachfolgenden Werke darüber hinaus gegangen seien, was allerdings, wie Marquardsen mit Recht bemerkt hat, unrichtig sein würde (Krit. Zeitschr. III, 206). Daß übrigens Lampredi auch im Geiste der bewaffneten Neutralität geschrieben hat, kann gewiß behauptet werden. Am Ende des Zusages fehlt die Anführung des überaus belehrenden Werkes von Soetbeer, Samml. offic. Actenstücke in Bezug auf Schifffahrt und Handel in Kriegszeiten. Heft I-IX. Hamburg 1854. 1855. S. indeß auch S. 316 a. E. des § 175. S. 295, Note 4. Vor der Hand hat Großbritannien an den Grundsäßen der Declaration noch festgehalten im derzeitigen Chinesischen Kriege, laut Order in Council vom 7. März 1860, aber immer nur für diesen Fall.