William Shakspeare: sein leben und dichten. Bd. i

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R. Besser, 1866 - 534 pages
 

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Page 146 - Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält in derber Liebeslust Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust Zu den Gefilden hoher Ahnen.
Page 467 - So macht Gewissen Feige aus uns allen; Der angebornen Farbe der Entschließung Wird des Gedankens Blässe angekränkelt; Und Unternehmungen voll Mark und Nachdruck, Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt, Verlieren so der Handlung Namen.
Page 102 - Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, Gab mir ein Gott, zu sagen, wie ich leide.
Page 99 - Es bildet ein Talent sich in der Stille, Sich ein Charakter in dem Strom der Welt.
Page 91 - Hand so oft zerreißt, o! das hat manchen zum Toren gemacht vor andern, die er sonst, wie ein Orpheus, hätte beherrscht, das hat so oft die edelste Natur zum Spott gemacht vor Menschen, wie man sie auf jeder...
Page 113 - Des Dichters Aug', in schönem Wahnsinn rollend, Blitzt auf zum Himmel, blitzt zur Erd' hinab, Und wie die schwangre Phantasie Gebilde Von unbekannten Dingen ausgebiert, Gestaltet sie des Dichters Kiel, benennt Das luft'ge Nichts und gibt ihm festen Wohnsitz. So gaukelt die...
Page 448 - Er griff mich bei der Hand und hielt mich fest, Dann lehnt' er sich zurück, so lang sein Arm; Und mit der andern Hand so überm Auge, Betrachtet' er so prüfend mein Gesicht, Als wollt' er's zeichnen. Lange stand er so; Zuletzt ein wenig schüttelnd meine Hand, Und dreimal hin und her den Kopf so wägend, Holt' er solch einen bangen, tiefen Seufzer, Als sollt' er seinen ganzen Bau zertrümmern Und endigen sein Dasein.
Page 123 - Shakespeare gesellt sich zum Weltgeist; er durchdringt die Welt wie jener; beiden ist nichts verborgen; aber wenn des Weltgeists Geschäft ist, Geheimnisse vor, ja oft nach der That zu bewahren, so ist es der Sinn des Dichters, das Geheimniß zu verschwätzen und uns vor, oder doch gewiß in der That zu Vertrauten zu machen.
Page 358 - Macht etwas nur: das ist, in Bausch und Bogen, Ein unerzognes, ungelehrtes Mädchen, Darin beglückt, daß sie noch nicht zu alt Zum Lernen ist; noch glücklicher, daß sie Zum Lernen nicht zu blöde ward geboren.
Page 482 - Was ist der Mensch, Wenn seiner Zeit Gewinn, sein höchstes Gut Nur Schlaf und Essen ist? Ein Vieh, nichts weiter. Gewiß, der uns mit solcher Denkkraft schuf, Voraus zu schaun und rückwärts, gab uns nicht Die Fähigkeit und göttliche Vernunft, Um ungebraucht in uns zu schimmeln.

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