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public and by the person best qualified to have given us a perfect one (Dr. Johnson), comprises the whole Syntax in ten lines, for this reason, „because our language has so little inflexion, that its construction neither requires nor admits many rules." Lowth gibt trotzdem viele Regeln und kritisirt Fehler, welche von Autoren dagegen gemacht sind, in dem 205 Seiten -umfassenden Werke. Eine vielfach neu aufgelegte Grammatik, die aber auch mannigfachen Tadel verdient, ist die von Tooke I, 295 kurz kritisirte von Greenwood.

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Wir kommen jetzt zu zwei Büchern, die, von bedeutenden, geistreichen Männern verfasst, manches recht Gute lieferten, aber wohl in England entschieden überschätzt sind; wir sprechen von Harris und Tooke. J. Harris († 1780) war ein speculativer Kopf, der in seinem gelehrten Werke Hermes or a philosophical inquiry concerning universal grammar (3 ed. 8. London 1771) streng construirend und überall auf die classischen Sprachen recurrirend weniger ein specielles Lehrgebäude der englischen Grammatik gab, als ein mitunter etwas zu hoch geschraubtes philosophisches Buch voll_scharfsinniger Bemerkungen über die vorzüglich von ihm geehrten alten Sprachen, aus denen die grammatischen Begriffe logisch entwickelt werden, und gelegentlich über die englische. Das erste Buch handelt von den Theilen der Rede, die für sich allein bezeichnend sind (Substantiv und Attributive), das zweite von den auxiliary parts, which are only significant when associated; das dritte im Allgemeinen von der Sprache, considered with respect to meaning on general ideas. Auch des Verfassers anderes, nach seinem Tode veröffentlichtes Buch, Philological inquiries, London 1781, trägt denselben Charakter an sich, bezieht sich aber mehr auf Kritik und Literaturgeschichte als auf Grammatik. Wenn Lowth den Hermes the most beautiful and perfect example of Analysis" nennt, that has been exhibited since the days of Aristotle," so können wir andrerseits nicht umhin, in manchen Beziehungen Hooke's Urtheil zu unterschreiben, der in seiner Introduction, jene Worte citirend, S. 7 sagt: I cannot say that I have found the performance to correspond: nor can I boast of any acquisition from its perusal, except indeed of hard words and frivolous or unintelligible distinctions. cf. I, 265. Während er a priori construirend vorging, unternahm John Horne Tooke in seinen "Елɛα лtɛqóɛvτa or the Diversions of Purley (London 1798—1815. 2 vol. 4., neu edirt 1829 von Richard Taylor, 2 vol. 8.) mit grosser Belesenheit im älteren Englisch (und die sorgsam gesammelten Beispiele geben seinem Buche ein grosses Verdienst für wissenschaftliche Untersuchungen) die Grammatik nach allen ihren Theilen etymologisch zu behandeln, wobei er das unverkennbare Verdienst hatte, viele richtige Etymologien an's Tageslicht zu fördern durch Zurückführung auf das Angelsächsische, besonders in den Abschnitten von Conjunctionen und Adverbien, indem er richtiger urtheilte als Tyrwhitt, der sein Glossar zu Chaucer mit den Worten einleitet: Etymology is clearly not a necessary branch of the duty of a Glossarist; aber während er mit der grössten Verachtung auf andere Grammatiker herabsieht (II, 322: Johnson says hardily as usual.... and this is accepted and repented by Malone; I can only say, that this note is worthy of them both, and they of each other, cf. I, 347. 473, Mr. Todd [dessen getadelte Etymologie aber richtiger ist als Tooke's] knew as little as heart can wish, concerning the signification of any words, II, 149), hat er sich doch durch sein ganz falsches Princip, fast alle Worte aus Participien abzuleiten, gar zu oft auf Irrwege geführt; *) ihm sind z. B. coward, das offenbar mit codardo zusammenhängt, dastard, ja selbst das französische oui

*) Murray, citirt und zurückgewiesen von Tooke's Editor, tadelt, dass er oft falsch sich auf Tooke gestützt und auf the weaker materialism of some unintelligible modern opinions.

Participien etc. Um noch zwei eclatante Beispiele von Tooke's Etymologien anzuführen, die uns zum Theil von W. Windham, J. Bruckner) und Fearn in seinem Anti-Tooke erwähnt werden, so leitet er I, 303 avec ab and have that or have that also, and it was formerly written avecque i. e. avezque, II, 146 Knight = Lnyc, attaché zusammenhängend mit to Knit; II, 431 leitet er das Futur ab aus wol, vol, ßovλ, ibo sei = iboul, ibou; so amabo = ama-boul, audiam = audire amo etc.

Monboddo's, mehr dem Harris'schen Wege folgendes Werk „Of the origin and progress of languages, Edinburgh 1774, enthält in seinem zweiten Theile unter den Abschnitten of the analysis of the formal part of language, analysis of the material part of language und composition of language manche anziehende Bemerkungen, welche der für die alten Sprachen begeisterte und oft einen Mangel an festen Regeln im Englischen bedauernde Autor (II, 80 the French, in this, as well as in many other things, is more regular than our language; II, 82 it is the misfortune of our language that the use of it is not so inuch fixed as of the French; and whoever will try to reduce it to rules, will find very near as many exceptions from as instances of the rule) seinem, gründlichen Studien wohl nicht entsprungenen Opus einflicht, das übrigens von Tooke vielfach auf das Schärfste (selbst in Bezug auf den Styl, I, 269) getadelt wird (cf. I, 113 etc.) und von dem Taylor sagt, man werde gewöhnlich recht thun, grade das Gegentheil der dort aufgestellten Ansichten als wahr anzunehmen (I, 192 Note). Sowohl Beattie als Blair in seinen Lectures behandeln mancherlei in das Gebiet der Grammatik einschlagende Punkte; der Letztere besonders in der neunten Vorlesung über Structure of Language, worin er nachweist, wie die Syntax der in ihrer Form und Construction einfachsten aller europäischen Sprachen (I, 203), der lateinischen, sehr verwandt, und im dritten Theil L. XXXVIII, in der er von englischer Poetik spricht. Beattie ist von Tooke in dessen gewohnter Weise schnöde abgefertigt mit den Worten (Letter to Mr. Dunning S. 559): The author would by no means be thought to allude to the common sense of Doctors Oswald, Reid and Beattie; which appears to him to be sheer nonsense (cf. I, 265). Sein Buch the theory of language, London 1788, enthält besonders im zweiten Abschnitte of universal grammar neben manchen falschen oder sehr hausbackenen Bemerkungen allerlei gute Beobachtungen über den Bau der englischen Sprache; er verfolgt im Ganzen, den von Harris eingeschlagenen Weg der Vergleichung und Begründung durch die alten Sprachen, die er oft citirt, wobei er das Griechische mit englischen Buchstaben schreibt. Am schwächsten ist die Lehre von den Modis von ibm behandelt. Die als standard angesehene Grammatik aber, die noch jetzt in den Händen aller Engländer ist, obwohl sie ihrer ganzen Einrichtung nach mehr eine Zusammenstellung von lose zusammenhängenden Regeln gibt, deren Befolgung durch einige Beispiele angerathen wird, ist von Lindley Murray, welcher zuerst London 1795 in einem, später 1819 in zwei Bänden erschien und nach der die zwei ausser dieser am meisten verbreiteten Grammatiken von W. Lennie, The principles of English grammar" (1831, 13, edit.), Edinburgh, und R. Hiley, "A treatise on English grammar" (1840, 3. edit.), London, gearbeitet sind.

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Ein eigenthümliches Werk ist Cobbett's Grammar in a series of letters," XXIV. 230 Seiten. 12. 1818, und der Autor stellt sich absichtlich auf

*) Criticisms on the diversions - unter dem Namen Cassander - (wieder von Tooke selbst, der auch Windhams Malignant and false observations öfter bespricht, cf. I, 217, in nicht eben höflicher Weise recensirt, wie ja Tooke überhaupt verbissen und grob war und sein Buch vielfach zu Invectiven gegen seine politischen Gegner benutzte.

einen sehr niedrigen Standpunkt und in Opposition zu gelehrter Behandlung des Stoffes, sein Buch soll vom Volke, soldiers, sailors etc. gebraucht werden, und ist in den ersten zwölf der Etymologie und Accidenz gewidmeten, wie in den folgenden die Syntax enthaltenden Kapiteln ein sich nur ziemlich oberflächlich haltendes Buch.

Thomson's Lexicon (Etymons of English words, Edinburgh. 1826. 4.) gibt eine Einleitung von 27 Seiten über indo-germanische Etymologie, die manches Gute enthält in seinem Lexicon ist nur eine Neigung, durch Aufnahme seltener aus fremden Sprachen herübergenommener Worte Gelehrsamkeit zu zeigen, aufgefallen, während viele wichtige Worte fehlen. Ausführlicher und ein in seiner ganzen Anlage beachtenswerthes Werk ist das Analytical dictionary of the English Language in which the words are explained in the order of their natural affinity von Daniel Booth. London. 1835. 4. 455 Seiten. Der Autor ist sehr belesen in classischen und modernen, auch in germanischen Sprachen, und bringt in der sehr ausführlichen grammatischen Einleitung bei Gelegenheit der einzelnen Redetheile manche beachtenswerthe Etymologie. Das Lexicon beginnt mit den Begriffen man, female und entwickelt daraus allmälig in logischem Fortschritte die übrigen Worte der Sprache; doch ist der Autor dem sein Buch Benutzenden noch durch einen Index zu Hülfe gekommen.

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Von den in neuerer Zeit in England erschienenen Grammatiken heben wir nur die vielfach gebrauchten heraus von Graham, English Grammar, London 1843, d'Orsey, „A duodecimo grammar," Edinburgh 1845" und Hunter, Textbook of English grammar," das nach der erwähnten kurzen Einleitung in die Geschichte der englischen Grammatik vierzehn Paragraphen Etymologie, neun elementary und vierzehn supplementary Syntax, endlich vier über Interpunction enthält; doch verräth er oft grosse Unkenntniss der Etymologie, wie z. B. wenn er nay aus n'aie ableitet, um nur ein Beispiel anzuführen.

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Ein epochemachendes Werk, das zuerst Grimm's grosse Forschungen in England einführte, war A Handbook of the english language for the use of students by Latham. London. 1851. 8., über das ich hier eben so kurz hinweggehen kann als über die gleichen Spuren folgenden und wohl jedem sich eingehend mit dem Englischen Beschäftigenden ebenso bekannten Werke von R. Chenevix Trench, , On the lessons in proverbs." London. 1853. 8. und besonders English, past and present." London. 1855. Hier wird nach einer Charakteristik der Bestandtheile des jetzigen Englisch nachgewiesen, was die Sprache und wann sie es für ihren Wortvorrath gewonnen, was sie an Worten im Laufe der Zeit verloren, wie die Bedeutungen der Worte sich verändert haben und wie auch die Orthographie nach und nach sich wesentlich umgestaltet. Das Werk, das für manche Einzelnheiten d'Israeli's Curiosities of litterature" verpflichtet ist, gibt entschieden einen der interessantesten Beiträge zur historischen Betrachtung der englischen Sprache. Bis zu diesen Werken kann man Behn-Eschenburg's Urtheil über die in England geschriebenen englischen Grammatiken theilen, das er auf Seite X der Vorrede zur neuen Auflage seiner Grammatik ausspricht: „Die in England geschriebenen englischen Grammatiken wollen nichts weiter als einige praktische Winke geben, die sie nach dem Schema der mittelalterlichen lateinischen Grammatik an einander reihen; ihre Norm ist der Durchschnittsgebrauch; höchstens üben sie dann und wann vom Standpunkte der lateinischen Grammatik aus eine sehr einfache Kritik und sitzen über die ersten Denker und Dichter der Nation zu Gericht, die unmittelbar aus dem eigenthümlichsten Sprachgeist heraus gedacht und gesprochen haben. Von einer Einsicht in die Eigenthümlichkeiten des germanischen Sprachbaues, einer historischen Kenntniss der deutschen Schwestersprache, von einer Bezugnahme auf die grossartigen Entdeckungen der neuern Sprachforschung ist bei ihnen keine Rede." Nach einer Bemerkung Taylor's in Tooke, XVII, Archiv f. n. Sprachen XXIII.

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scheint Grant's grammar ein mehr wissenschaftliches gutes Buch zu sein; doch habe ich es nicht gesehen.

Von anderen neueren Erzeugnissen wollen wir zum Schluss nur noch Fowler nennen, der Latham's Untersuchungen in seine 1850 in New York erschienene Grammatik aufnahm, und Goold Browne's Grammar of English Grammars." New York. 1851. Dies letzte Werk ist das Erzeugniss von siebenundzwanzigjährigen Studien und eine weitere Ausführung der 1823 erschienen „Institutes of English Grammar" desselben Autors, die nur dreihundert Seiten umfassen, während dies in Namen und Einrichtung der Grammaire des grammaires etwa gleichstehende Opus 1028 Seiten stark ist. Nach einer Einleitung in die Geschichte der englischen Sprache und einigen Notizen bezüglich mancher Vorgänger Browne's auf dem von ihm betretenen Gebiete folgen die überaus zahlreichen Beispiele for parsing . . . und die nicht immer zu logisch geordneten Regeln der Orthographie, Etymology, Syntax und Prosody.

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Um die in Deutschland erschienenen englischen Grammatiken eingehend besprechen zu wollen, müsste man sich mindestens gleich Hercules rüsten, als er seine Kräfte dem Dienste des Augias widmete; fast jeder Lehrer schreibt einen mehr oder weniger praktischen Leitfaden für seinen Unterricht und doch sind die auf Wissenschaftlichkeit und einiges Verdienst mit Recht Anspruch machenden Bücher darunter nicht allzu häufig.

UNIVERSITY

CALIFORNIA

Beurtheilungen und kurze Anzeigen.

Ulfilas. Die heiligen Schriften alten und neuen Bundes in gothischer Sprache mit gegenüberstehendem griechischen und lateinischen Texte, Anmerkungen, Wörterbuch, Sprachlehre und geschichtlicher Einleitung von H. F. Massmann. Stuttgart 1857. Liesching. 8.

Ulfila, oder die uns erhaltenen Denkmäler der gothischen Sprache. Text, Grammatik und Wörterbuch. Bearbeitet und herausgegeben von Friedr. Ludw. Stamm, Pastor zu St. Ludgeri in Helmstedt. Paderborn 1858. Schöningh. 8.

Es ist ein erfreuliches Zeichen, dass, trotz der geringen Begünstigung der deutschen Studien von Oben her, überall im deutschen Volke sich Kräfte regen, die eifrigst dahin arbeiten, dass auch nach dieser Seite hin die Ehre der Nation gewahrt werde. Das Studium der deutschen Sprache beginnt bekanntlich mit den kostbaren grossen Resten des Gothischen. Professor Massmann war, wenn irgend Einer, durch seine frühere Herausgabe eines Theils der gothischen Denkmäler, durch seine jahrelangen gründlichen Studien der ganzen dahin einschlagenden Literatur ich erinnere nur an seine Gothica Minora in Haupt's Zeitschrift I, 294 bis 393- wohl berechtigt, eine Sammlung aller gothischen Sprachreste zu veranstalten und das Verständniss derselben möglichst zu erleichtern. Zu diesem Zweck hat er dem Text eine ziemlich ausführliche geschichtliche Einleitung vorausgeschickt über die Gothen nach ihrer physischen und geistigen Existenz, über Ulfilas, über das gothische Alphabet, über die Schicksale der gothischen Schriften u. dgl. m. Ueber das Alles hat schon Herr Hölscher im zweiundzwanzigsten Bande des Archivs auszugsweise berichtet. Er hat das Verdienst des Herausgebers richtig gewürdigt, des minder Gelungenen oder Verfehlten dagegen mit keiner Silbe gedacht. Es ist nicht meine Absicht, die gründlichen und sehr ausführlichen Ausstellungen des Recensenten in den Göttinger gelehrten Anzeigen 1857 Nr. 160 zu wiederholen. Dieselben betreffen sowohl die äussere Darstellung des Textes, die Verunzierungen desselben durch Sternchen, überflüssige Häkchen und Querstriche, die ausserordentlich grosse Menge von Druckfehlern, als auch ganz besonders die Willkür in der sonst sehr verdienstlichen Zusammenstellung des griechischen und lateinischen Textes, endlich auch Fehler und Mängel des Wörterbuchs und der Grammatik. Die Ausgabe ist demnach trotz ihrer Zweckmässigkeit und Handlichkeit nicht geeignet, wissenschaftlichen Studien zu Grunde gelegt zu

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