Sämmtliche Werke, Volumes 7 à 8

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J. G. Cotta, 1887
 

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Page 225 - Allein was ist die Welt, mein armes Land, Wenn niemand rein und übrall nur Verbrecher? Doch hier mein Sohn. Tritt du in unsre Mitte, Du sollst der Schutzgeist sein von diesem Lande, Ob uns ein höhrer Richter dann verzeiht.
Page 160 - Wenn du nicht hinfällst tot zu dieser Frist, Ist es dein Recht auf Leben und auf Atem? Ich sehe üb'rall Gnade, Wohltat nur In allem, was das All für alle füllt, Und diese Würmer sprechen mir von Recht? Daß du dem Dürft'gen hilfst, den Bruder liebst, Das ist dein Recht, vielmehr ist deine Pflicht, Und Recht ist nur der ausgeschmückte Name Für alles Unrecht, das die Erde hegt. Ich les' in euren Blicken, wer hier trügt, Doch sag' ich's euch, so fordert ihr Beweis.
Page 82 - Seht an die Welt, die sichtbar offenkundge, Wie Berg und Tal und Fluß und Wiese stehn. Die Höhen, selber kahl, ziehn an die Wolken Und senden sie als Regen in das Tal, Der Wald hält ab den zehrend wilden Sturm, Die Quelle trägt nicht Frucht, doch nährt sie Früchte, Und aus dem Wechselspiel von hoch und niedrig, Von Frucht und Schutz erzeugt sich dieses Ganze, Des Grund und Recht in dem liegt, daß es ist.
Page 227 - Da du so lange dich in Gott gedacht, Denkst du zuletzt den Gott nur noch in dir. Der eigne Nutzen wird dir zum Altar, Und Eigenliebe deines Wesens Ausdruck. Dann wirst du...
Page 227 - Nicht mehr mit blut'gen Waffen wird man kämpfen, Der Trug, die Hinterlist ersetzt das Schwert. Das Edle schwindet von der weiten Erde, Das Hohe sieht vom Niedern sich verdrängt Und Freiheit wird sich nennen die Gemeinheit, Als Gleichheit brüsten sich der dunkle Neid.
Page 105 - Wer deutet mir die buntverworrne Welt! Sie reden alle Wahrheit, sind drauf stolz, Und sie belügt sich selbst und ihn, er mich Und wieder sie; der lügt, weil man ihm log — Und reden alle Wahrheit, alle. Alle. Das Unkraut, merk ich, rottet man nicht aus, Glück auf, wächst nur der Weizen etwa drüber.
Page 23 - Drum ist in Sternen Wahrheit, im Gestein, In Pflanze, Tier und Baum, im Menschen nicht. Und wer's verstünde, still zu sein wie sie, Gelehrig fromm, den eignen Willen meisternd, Ein aufgespanntes, demutsvolles Ohr, Ihm würde leicht ein Wort der Wahrheit kund, Die durch die Welten geht aus Gottes Munde.
Page 214 - Von ewgen Mächten in die Brust gelegt, Bedürfnis, das sich sehnt nach der Befriedgung Und dort auch noch zu neuen Wünschen keimt. Hat auch das Land, was ihm zur Not genug; An unsern Grenzen wohnen andre Völker, Die streben vor und mehren ihre Macht. Das Viel und Wenig liegt in der Vergleichung, Und in der Truhe mindert sich der Schatz. Wer hundert hat und sich damit begnügt, Er hats nicht mehr, zählt jeder Nachbar Tausend.
Page 222 - Ich will nicht nutzlos sein im Kreis der Dinge. Kann ich nicht wirken in der Zeit, die neu, So will ich segnen - euch, das Volk und mich.
Page 225 - Im Geiste seh ich einen schönen Garten Und drin zwei Menschen beiderlei Geschlechts, Und einen Göttlichen, das Bild der Güte, Der ihnen freigibt jede Frucht und jeden Baum, Bis nur auf Einen, dessen Frucht Erkennen. / Ihr habt gegessen von dem Wissens-Baum Und wollt euch fort mit seiner Frucht ernähren Glück auf den Weg! ich geb euch auf von heut.

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