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Sündenfalle verlustig wurde, erhalten habe, und daher nach seiner Himmelfahrt (1. M. 5, 22) zu diefer hohen Würde erhoben worden sey. R. Bechai *) gibt drei Ursachen seines Namens an. Erstens, sagt er, bedeus te das Wort Metatron einen Herrn, denn, segt er hinzu, wenn man eine vornehme Frau Matrona nennt, warum sollte man nicht auch einen vornehmen Mann Matatron nennen können? 3weitens heißt ein Bote (vermuthlich meint er in der griechischen Sprache), Mentitor **), und er, als der vornehmste Engel J&D (Bote) diesen Namen im eigentlichen Sinne verdiene. Drittens bedeute dieses Wort Metatron einen Hüter öder Bewahrer, weil der chaldäische Paraphrast das Wort Mischmereth NDWD (4. M. 1, 53) (Bewah. rung) durch Methartha an¬n¤ überseßt, und es nur einer kleinen Verseßung der Buchstaben bedarf, um aus Metharta Metatron zu machen. Den Beweis für die gro Be Heiligkeit dieses Engels liefern sie dadurch, weil sein Name mit dem Gottesnamen Schaddai 7 gleichzäh lig ist, nämlich 314.

Der Jalkut Rubeni 99218¬ wph, ***) citirt aus dem Buche Pirke Hechaloth mban po ****) Folgendes: Mir, sagt der Verfasser des leßten Buches, erzählte der Sar Hapanim (námlich Metatron), der während seines Erdenlebens Ehanoch Tan hieß, seine

* In seinem Commentare über den Pentateuch Abschnitt

.שופטים

In dieser Sprache bedeutet dieser Ausdruď eine Peri fon, die etwas anordnet, als z. B. einen Quartier. meister im Kriege und dergleichen.

***) In seiner Erklärung des Pentateuchs . M. 5, 22. ****) Verfaßt von dem Thanaiten R. Jemael ben Elischa.

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Himmelfahrt auf folgende Art: Als Gott, sagte er, mich in den Himmel aufnehmen wollte, schickte er den Engel Anfiel ab, der mich in Gegenwart aller meiner irdischen Zeitgenossen hoch in die Luft empor hob. Er sehte mich dann auf einen Cherub, in einen mit feuerigen Rossen bespannten feuerigen Wagen, und brachte mich sammt der Schechinah (Mater suprema) in den Himmel.

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Bevor ich aber daselbst ankam, rochen mich die heiligen Seraphim, Ofanim und Chajoth, so wie auch die Räder der Merkabah nɔ¬¤ (Thronwagen) und alle feuerige Gottesdiener, in einer Entfernung von 5380 Meilen schon, und sprachen zu Gott: »Warum soll der von einem » Weibe Geborne sich bis in die obersten Himmel empor

schwingen?« Nehmt mir es nicht übel, lieben Cherus bim! erwiderte Gott. Sehet! alle meine Kinder in meis nem großen Reiche haben mich verläugnet, und sich dem Gößendienste ergeben: darum habe ich meine Schechinah ihnen entzogen, und dieser Ankömmling ist der einzige Lohn aller meiner Mühe mit der Unterwelt. Als ich nun in den Himmel angekommen war, verwandelte sich sogleich mein Fleisch in Flammen, die Adern in Feuer, und das ganze Gebein in Gluth. Meinen Augen ents sprüheten Blige, meine Haare glichen feuerigen Zacken aus meiner rechten Hand fuhren Feuerflammeu, und aus meiner linken leuchtende Fackeln; um mich her brausten die heftigsten Winde, hinter mir war wüthender Sturm, und mein Körper bekam eine Höhe von siebenmal hun. derttausend Meilen, und eben von einem felchen Umfange ward meine Dicke. Dieses Alles hat Gott mir von feiner eigenen Größe mitgetheilt. «

über die Größe Gottes *) erzählte dieser Metatron

*) Welches sie Schiur kumas MP 119 nennen,.

eben diesem R. Ismael *): » Jch betheure es vor nin dem Gott Israels, dem lebendigen und beständigen Gott, unserm Herrn und Beherrscher: daß von dem Orte des Eiges seiner Herrlichkeit aufwärts 1180000 Meilen, und von diesem Size abwärts eben so viele Meilen sind, Seine Höhe beträgt 2360000 Meilen, und von seinem rechten Arm bis zum linken ist eine Entfernung von 77000 Meilen. Die Entfernung von seinem rechten bis zum linken Augapfel beträgt 30000, und der Umfang seines Schädels 3000 Meilen. Auf seinem Haupte hat er 60000 Kronen, und daher wird er auch mit Recht der große, starke und furchtbare Gott genannt. « 3u ei ner andern Zeit beschrieb dieser Metatron diesem R. Ismael die Größe Gottes auf eine andere Art **). » R. Jemael«, sagte er, ich will die Größe des heiligen und gebenedeiten Gottes, die allen Geschöpfen unbekannt ist, dir offenbaren. Seine Fußsohlen erfüllen die ganze Erde, wie es auch der Prophet (Is. 62, 1) sagt: »Der » Himmel ist mein Thron, und die Erde mein Fußschem» mel. « Die Höhe seiner Fußsohlen, beträgt 30000 Meilen. Von den Fußsohlen bis zum Knöchel ist, die Entfernung 100000000, von den Knöcheln bis zu den Hüften 10000000000, von den Hüften bis zum Halfe aber 240000000000 Meilen. Sein Hals ist 38000800, und sein Bart 11500 Meilen lang. Jeder Augapfel hat einen Umfang von 11500 Meilen, und jede Hand hat die Länge von 240002 Meilen. Zwischen seinen Schultern mißt er 16000000, zwischen den Armen 12000000 Meilen, und jeder Finger ist 1200000 Meilen laug.

Im Buche Rasiel Fol. 16.

**) Detto Fol. 38.

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R. Akiba nahm von Gott ein anderes Maß. heißt, fagt er: • Die Seraphim standen über ihn is happ (If. 6, 5) Das Wörtchen 19 zählt 36, dieß beweist erstens, daß die Engel 36000000 Meilen weit von Gott sich entfernt halten müssen; dann liefert es den · Beweis, daß der Leib Gottes 100000036000 Meilen-groß fey, und zwar von seinen Lenden abwärts 100000018000, und von seinen Lenden aufwärts eben so viel. Diese Meilen, sest er hinzu, sind nicht nach unsern Meilen, sondern nach seinen (Gottes) Meilen zu rechnen. Denn seine Meile beträgt 1000000 feiner Ellen, seine Elle aber enthält vier Spannen und eine Handbreit, und ei ne jede seiner Spannen reicht von einem Ende der Welt bis zum andern, indem es (Is. 60, 12) heißt: „Wer maß mit seinem Schritte die Wasser, und wer umfaßte die Himmel mit seiner Spanne « *)

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Ungeachtet der großen Heiligkeit dieses Erzengels Metatron, erhielt er dennoch einst sechzig Hiebe mit eis ner feuerigen Ruthe. Die Geschichte ist folgende: Dier fer Engel hat den Auftrag, täglich einmal die guten Werke der Menschen in ein Buch aufzuzeichnen, während welchem Geschäfte es ihm auch erlaubt ist, selbst in der Gegenwart Gottes zu sizen, da sonst das Vorrecht des Sigens nur Go:t allein sich vorbehalten hat. Als nun einst ein gewisser Elischa ben Abujah, gewöhnlich. Acher genannt, in den Himmel aufstieg, und daselbst zwei

"It es nicht lächerlich, einem geistigen Wesen eine Maß zuzuschreiben? Ist es nicht läßterlich, Gott den · Unermeßlichen messen zu wollen? wird mancher Uneins geweihete fragen. Wohl scheint es so, antwortet der Kabbalist, es muß aber doch recht seyn, weil M. Akiba und R. Ismael es fagen.

Wesen, nämlich Gott und den Metatron, sihend antraf, gerieth er auf die Vermuthung, daß es zwei Götter ge be, fiel daher von dem Judenthume ab, und ward ein Manichäer. Hierüber aufgebracht, weil nämlich der Metatron so unvorsichtig war, bei dem Eintritte des Eli. Ichahs nicht sogleich von seinem Size aufzustehen, und daher die Veranlassung zu seinem Irrwahne gab, ließ Gott den Metatron herausführen, und ihm sechzig Hiebe mit einer feuerigen Ruthe aufhauen *).

Von dem Sandalphon jobɔð heißt es **), er fey der Prophet Elias. Dieser Prophet war ursprüng lich ein Engel, den Gott auf die Erde geschickt habe, um eine Zeitlang sich unter den Menschen aufzuhalten, ihn aber nach Beendigung seines Prophetenamtes, wie die heilige Schrift (2. K. 2, 11) erzählt, wieder in den Himmel aufgenommen habe. Der Beweis, daß dem fo fey, liege in dem, daß in der Bibel nirgends der Name der Eltern dieses Propheten angegeben sey ***). Dieser Engel, sagen sie, sey um so viel höher wie die übrigen Engel, als ein Mensch in fünfhundert Jahren zu reisen im Stande ist ****). Er stehe noch jezt auf der Er

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*) Falkut Rubeni. Abschnitt Berefchith.

**) Emek Hamelech. Abschnitt Olam Haberiah. ***) Hier widersprechen sich die Kabbalisten mit den Thalmudisten, indem diese dafür halten, daß der Prophet Elias jener Pine has sey, dessen Moses (4. M. 35, 21) erwähnt, nach welcher Angabe er also kein geborner En. gel, wohl aber ein leiblicher Sohn Eliasars - und Enkel Aarons war.

****) Nun berechnet der Thalmud die tägliche Reise eines

Menschen, (vermuthlich zu Fuß) auf zehn (italiänische) Meilen, oder zwei und ein halbe deutsche Meilen. Nach dieser Angabe also ragte dieser Sandalphon über die übrigen Engel nicht weniger als 365000 Meilen hervor.

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