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Wären sie weise, so würden sie dieses bedenken, und den Ausgang beherzigen. «

» Hier“, sezen die Verfasser des Sendschreibens hinzu war sein heiliger Namen unterschrieben. Als er im Jahre 1773 aus Czenstochow abzog, schickte er uns Endesgefertigte nach Lublin, Lemberg, Brody und in mehrere andere Städte, um allen Gottesfürchtigen be kannt zu machen, daß eine Zeit heran nahet, wo alle Jus den nothgedrungen seyn werden, die Taufe *) anzuneh. men, weil es se von Gott bestimmt ist; es mag nun geschehen, auf welche Art es immer sey. Wer nun in den Schatten des Hauses Jakobs (Franks) eingehet, in dessen Hülfe wird auch der Gott Jakobs seyn, daß er nicht beide Welten (die Gegenwärtige und Zukünftige) ver liere. Denu in feiuem Schatten leben wir unter den Völkern. Spottet nicht, auf daß ihr nicht das Übel vers größert.

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Wir machen euch also hiemit bekannt, was Gott uns mitgetheilt hat, nämlich daß in eben diesem Jahre (1800) eine leidige Zeit für die Juden eintreten wird, wo sodann alle Drangfalen eintreffen werden, welche er (Frank) in seinem heiligen Briefe beschrieben hat. Darob ist unser Herz betrübt: denn wie können wir ruhig anses hen den Untergang unsers Volkes, und das Unglück un ferer Familie! Es liegt daher uns ob; euch die leßte Warnung zukommen zu lassen, damit ihr ja alles befolgt, was er in seinem heiligen Schreiben euch zu thun befoh.

*) TORS. Ein zweideutiges Wort, das ächt hebräisch vertilget, nach vulgärem Dialekte aber getauft werden bedeutet. Wir übersehen es im zweiten Sinne, weil es in den Contert paßt, und mit dem pöbelhaft hebräisch soharitisch pohlnisch rabbinischen Jargon dies fer Epiftolographen übereinstimmt.

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ren hat, weil dann noch Hoffnung für die Zukunft übrig ware. "

Beherziget, daß eben jezt die Zeit ist, wo man Gottes wegen das Gesez zerstören muß ").

Bedenkt, was unsere Weisen seligen Andenkens (Thalmud Trakt. Sanhedrin) sagten: nämlich, der Messias wird nicht eher kommen, als bis das ganze Reich in Keßerei ausarten wird **); denn es heißt, (3. M. 13, 13): • Wenn alles an ihm (dem Ausfähigen) weiß geworden ist, so ist er rein « ***), wie es das Buch Zeror hamor 19 178 erklärt. Nicht minder ist gegenwärtig eben die Zeit, von welcher Jakob (der Patriarch 1. M. 33 14) versichert, er wird zu Esau (den Stammvater der Edomiten) nach Se ir kommen, von dem wir nicht fin

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*) David sagt (Pf. 119, 127): Es ist Zeit für Gott zu thun, denn sie haben dein Gesez zerstört. “ Damit wollte er, wie es der Context bestimmt, sagen, daß Gottes Strafe wegen Nichtbeobachtung des Gesetzes nicht ausbleibt. Der Thalmud (Trakt. Themura) überseht diesen Bers: Wenn es Zeit ist, etwas für Gott zu thun, darf auch das Gesetz übertreten werden. Das heißt: Um ein wichtiges Gefeß aufrecht zu erhalten, darf ein minder wichtiges übertreten werden. (Siehe Artik. Pha. rifäer). Darauf scheinen die Verfasser dieses Briefes hinzudeuten.

(** אין בן דוד בא עד שתתחפך כל חמלכות למינות שנאמר כלו הפך לבן טהור הוא.

***) Diesen vielen Lesern sicher unverständlichen Eat hier zu erklären, wäre theils zu weitläufig, und theils ist es verschiedener Ursachen halber, deren Angabe zur Öf fentlichkeit nicht geeignet ist", unthunlich, Wer sich die Mühe nehmen wollte, das oben angeführte Glaubensbekenntniß, und die am Ende dieses Aufsages aufgestellten Grundsäße, besonders den 33., derselben, mit dies sem Briefe zu combiniren, dem wird so manches Räth= felhafte darin sich verdeutlichen.

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den, daß er dieses Versprechen zugehalten habe, bis jezt unser heiliger Herr (Jakob Frank) es erfüllte, er, der deßwegen der vollkommene Jakob, der auserwählteste un= ter den Patriarchen ist, weil er sich an beiden Seiten, (am Judenthume nämlich und am Christenthume) fest hielt, und so das vordere Ende (das Judenthum) mit dem legtern, welches auf der Erde entstehen sollte (das Christenthum) hielt, und daher das vorzüglichste ist, in Verbindung gebracht hat.

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Dieser Jakob ist wahrlich nicht gestorben *). Er ist es, der uns in die heilige Religion der Edomiter eine geführt, und uns gelehrt hat, daß jeder von den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs verpflichtet sey, diesen Weg zu wandeln, indem sie (die Patriarchen) den Weg gezeigt haben, auf welchen ihre Kinder in den spås tern Zeiten, wandeln werden. So ging Abraham nach Ägypten, Isaak zu Abimelech, und Jakob ging von Beer Saba heraus, das heißt nach der Erklärung des Sohars, er ging aus dem Glauben des Landes Israels in ein an deres Gebiet, nämlich nach Charan, weil, wie es eben der Sohar erklärt, nur aus dem schlechtesten Orte die Erlösung entstehen kann. Von da kam er zu dem Brun nen, fand die Rachel, wälzte den Stein von dem Brunnen, diente bei Laban, nahm sich seinen Theil, verließ ihn, und ging zu Esau. Aber er vollführte die Sache zu damaliger Zeit nicht ganz; denn ob er gleich den Stein abgewälzt hatte, so ist derselbe wieder an seinen Ort gekommen. Allein dieses alles war nur eine Vorbedeutung, um den Weg zu zeigen, welchen der vollkom.

*) Eine Anspielung auf eine thalmudishe Stelle, wo es heißt, der Patriarch Jakob sey nicht gestorben. Eiche Artikel Pharisäer.

menste Jakob (Frank) in den spåtern Zeiten wandeln wird. Denn wie der Sohar sagt, gibt es zwei Jakob, nämlich Jakob der erste (der Patriarch), dieser war zwar voll kommen, aber der lehte Jakob (Frank) war der allervollkommenste*), der alles vollbringen wird; worauf auch der Sohar zielt, wenn er sagt: Es wird ein Mensch kommen in der Gestalt Adams, und ein Weib wie Eva **). Wir sind daher verbunden, auf seiner Bahn zu wan. deln, denn gerade sind die Wege Gottes, die Gerechten wandeln darauf. «

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» Obgleich Schweigen und Dulden in der gegen. wärtigen Zeit nothwendig ist, und das Herz dem Muns de nichts anvertrauen soll, so sagt dennoch der Prophet (If. 14, 16): »Ich werde die Blinden auf unbekannte Pfade leiten, und sie auf Wege führen, die sie nicht kennen, das Finstere werde ich ihnen zu Licht machen, und den frummen Weg zur ebenen Bahn. « Daher find wir auch verpflichtet euch zu sagen, daß, wie der Sohar sagt, Jakob (Frank durch seinen übertritt) seinen Herrn zu ehren verstand. Darauf deuten auch die Worte (Richt. 5, 4): Jehovah! als du von Se- ir ausgingst, einher schrittest vom Gefilde Edoms«; dann (Is. 63, 1): » Wer ist es, der von Edom kommt « 2c. worüber die Schule Elias en folgende Erklärung gibt: Einst werden, die Engel Gott suchen. Das Meer wird fagen er ist bei mir nicht, und der Abgrund, auch nicht bei mir. Wo aber werden sie ihn dennoch finden?

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שלים בתראה שלים (* יעפב יעקב קדמאה בכולא.

**) Eine Anspielung auf die Tochter Franks, die als Jüs dinn Rachel hieß, und bei der Laufe den Namen Eva annahm.

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Antwort: in Edom; denn es heißt: Wer ist es, der von Edom kommt. « Wer also ihm (dem Frank) in diese heilige Religion folgt, und zugleich dem Hause JaFobs anhängt, der wird in seinem Schatten Schuß fins den. Daher sagt auch der Prophet (Klagl. 4, 20): „In seinem Schatten leben wir unter den Völkern"; dann (Micha 4, 2): »Auf! wir wollen besteigen den Gottes, berg, und hinwallen zu dem Tempel des Gott Jakobs, daß in seinen Wegen er uns unterweise, und wir wan deln auf seiner Bahn; denn dieß ist der Lebenspfad `allen, die ihn finden.« Thut ihr nun dieß, so wird euch das Glück, dem wahren Gott anzuhangen. Daher fagt auch Moses (5. M. 4, 29); » Ihr werdet - von dert aus, Jehovah euren Gott suchen, und ihn finden.« Also nur dort (das heißt in der edomitischen Religion) werdet ihr Gott finden, indem durch das Finstere · das Licht bemerkbar wird, daher sagt auch der Prophet (Micha 7, 8) Wenn ich im Finstern size, wird Gott mir Licht." Beherziget also unsere Worte, und ihr werdet bald alles Guten theilhaft, welches Gott uns durch die Propheten seine Diener versprochen hat. Denn wer in das Haus Jakobs eingehet, der findet sicher den Brun. nen des lebendigen Wassers. «

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Lieben Freunde! sollten wir euch alles genau be schreiben, so würde wahrlich des Papiers zu wenig seyn. Wir haben daher euch nur das wenigste von den Geheimnissen geoffenbaret; denn es heißt (Spr. 49, 9):

Gib dem Weisen (einen Wink), und er wird (von selbst) weiser werden, « Forschet in der Bibel und in allen übrigen alten Schriften, und ihr werdet finden, daß die Wahrheit auf unserer Seite sey. Suchet, und ihr wer det finden. Gebt ihr nun unsern Worten Gehör, und befolget alles, was er (Frank) in seinen heiligen Bries

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