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fen euch vorgeschrieben hat, so wird der Gott Jakobs in eurer Hülfe seyn, ihr werdet von allem Unglücke und Leiden bewahrt, das Erbtheil Jakobs, ein Befit ohne Gränzen, euch zu Theil werden, und es wird euch wohl gehen all die Tage der Welt. «

Franzischet Bolowsky, vorher genannt Salomon,"
Sohn

"is Elischa Schor aus Rohatin.

Michael Wolowsky, vorher genannt Nathan, Sohn des Elischa Schor aus Rohatin.

Jemerdsky Dembowsky, vormals genannt Jerus

the

ham, Sohn des Lippmann aus Czartkow *).

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und

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218 aber auch dieses Mittel nicht anschlug, fer. ftreuete sich diese frankische Seite allmählig, nigen davon, die noch in Offenbach geblieben find, waren, notbgedrungen, um ihr Leben zu fristen, in Fabri, ken zu arbeiten, welches ihnen, da sie zum Mussiggange verwöhnt waren, sehr beschwerlich fiel, und die Arbeit

ihnen augsta aus Ungewohnheit sehr schlecht von der Hand ging, Was aus den Kindern Franks geworden ist, ob und we fie jest leben, ist Ref. nicht bekannt. Einer seiner Söh.

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der in der russischen Armee als Officier angestellt war, fam im Jahre 1814 auf dem Marsche derselben durch Prag, wo er die Freunde und Anhänger feines Vaters besuchte, von ihnen sehr gut aufgenommen, und

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*) Der uns vorliegende, mit rother Dinte (vielleicht eis ne Anspielung auf 17, das im Hebräischen auch roth bedeutet) geschriebene Brief im Originale hat die Aufschrift: An die Vorsteher der Judengemeinde, zur Mittheilung an sämmtliche Gemeinde in Prag."

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mit Geld unterstüßt wurde. Seit dieser Zeit aber wird von ihnen nichts gehört.

So verschwanden mit dem Schauspieler die Bühnenverzierungen, und die Figuranten und Soufleurs verkrochen sich unter die Coulissen. Nichts desto weniger aber wird diese Komödie noch immer im Kleinen fort fortgespielt. Noch bis jezt sind die Unhänger Franks und feiner Vor. fahren nicht ganz ausgestorben, und die Werbungen dauern, zwar nicht wie vormals en gros, aber doch en detail noch immer fort, wovon das Hauptdepot in War

schau) gegenwärtig sich vernoet. Noch vorigen

Jahrs

ward ein talentvoller Jüngling Dr, der mit sehr
guten Anlagen die Arzneikunde auf der Universität zu
Prag studierte, in dieses Spinnengewebe gelockt. Dies
fer
Const fehr i
joviale Jungling, welcher Ref. sehr gut be-
Fannt war, ward HSK CABIN
ward plöglich in einen Kopfhänger metamor
phosirt, zog sich von der Welt ganz zurück, gab seine
Studien, die er mit dem besten Erfolge betrieb," und
mit ihnen zugleich die schönsten Aussichten auf sein Glück,
und der Welt einst nüßlich zu werden, auf, ging in ein
elendes Dorf am Fuße des Riesengebirges, wo er von
einem Hierophanten in diese Mysterien eingeweihet wur-
de, und soll sich gegenwärtig, unbekannt ob als Lehrling
noch oder als Lehrer schon in Warschau aufhalten.

+ Demais, aut Indiese Sekte ihre Grundsa Doctor der 110

smmonsa tu ada mandi no

*) Wo sie Frankisten, oder wie eine kaiserliche ukafe vom 25. März 1817 sich ausdrückt, christliche Israeliten genannt werden. Mehrere derselben stammen bereits in der dritten Generation von jüdischen Eltern ab, find Kaufleute oder Staatsbeamte, beobachten aber dennoch mehrere jüdische Gebräuche, und verheirathen sich bloß R unter einander.

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fo geheim als möglich *), obgleich, wo Furcht vor Verfolgungen sie nicht abhält, sie es unverholen eingestes hen, einer besondern Sekte zugethan, oder auf das we nigste nicht in Allem mit den gewöhnlichen rabbanitischen Juden übereinstimmend zu feyn. Auch scheint es daß nicht alle Mitglieder dieser Sefte in dem Wesentlichen der Grundsäge gleich eingeweihet sind, sondern daß die Mysterien den Anhängern, wie es bei allen mysteriösen Gesellschaften von jeher üblich war, nach gewissen Gra Den mitgetheilt werden und es auch hier Betrogene und Betrüger gibt.

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Über den Charakter der Anhänger dieser Sekte, wenn sich von den Theilen auf das Ganze schließen läßt, kann Ref., der viele derselben persönlich kennt, und mit mehreren einen vertrauten Umgang. durch mehrere Jahre ge pflogen hat, abgesehen von ihrer Schwärmerei, nichts als Gutes und Lobenswürdiges sagen, welches alle, die diese Leute kennen, wenn sie nicht aus Haß oder Schwärmei rei anderer Art parthetisch seyn wollen, bestätigen müffen. Ja selbst ein sie eifrigst verfolgender Rabbi sagt **) von ihnen Folgendes: » Unter ihnen ist weder Zorn noch Stolz; weder Neid noch leidenschaftliche Begierde; we der Ehr noch Ruhmgeiß. Ihre Worte bestehen allfort

*) über das Geheimthun dieser Sette fagt Graf Thadäus Czaky in seiner Schrift: über Pohlen: „Die fran zösische Polizei hat ihr Möglichstes gethan, das Geheimniß dieser politocosmischen Sekte zu entdecken. Die Agenten waren in allen Ländern vertheilt; vorzüglich ga= ben sie sich in Warschau, als den Hauptsit dieser Sek te, viele Mühe, den Schleier zu lüften, brachten aber nichts als Vermuthungen und keine deutliche Erklärung heraus.

**) In seinem Buche 717 nane. Prag 1800. Blatt, 5, e. 2.

in Gottesfurcht und Sittenlehre, um die Menschen zur Quelle der Ruhe hinzuleiten, sie von den schmußigen Kleidungen der bösen Eigenschaften zu entblößen, und sie mit heiligem Gewande zu bekleiden, (das heißt, vont Bösen ab, und zum Guten hinzuleiten). Sie hören ihre Beschimpfung gelassen, ohne sich dessen anzu, nehmen, und äußern mehr derlei rühmliche und ehrwürdige Eigenschaften, die den Menschen zur Glückseligkeit hinleiten. Sie zeigen sich als fromme Menschen, und als

מסובלים, אלופים Winner von grofer Gelehrfamkeit

Aluphim Mes sub alim*), die ihren Nacken unter das Joch der Gottesfurcht beugen.“ Nur, sest er hinzu, thun sie dieses alles, um die Leute irre zu führen, und in ihre Falle zu locken.

Da nun dieser Rabbi die vielen guten Eigenschaf= ten, welche dirse Sektirer, obgleich seiner Meinung nach, bloß zum Scheine nur äußern, selbst ihnen zugestehet ; von ihren eigenthümlichen Grundsägen aber so wenig Ge= wisses weiß, wie jeder andere, der nicht zu ihrer Sefte gehört, und allen unglaublichen Skandal, von dem seine Schrift übervoll ist, theils seinen Anteceden ten R. Jakob Sasport und R. Jakob Emden, und theils andern, die eben als Feinde derselben so hefangen wie dieser Rabbi selbst urtheilen, bloß gehört zu haben vors gibt **), so müssen wir seiner Aussage von ihren guten

*) Sier führt dieser Rabbi nach seiner wißig seyn sollen. den Art einen Seitenhieb nach dieser Sekte, indem diefe zwei Worte auch belastete Ninder übersegt wer= den können.

**) Ein im Jahre 1800 unter dem Titel: Ge= spräch zwischen dem Jahre 1800 und

180 L

in prag erftbienes שיחה בין שנת תקס ושנת תקסא

ne Broschüre, gibt die Bekanntmachung des seyn sollen

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Eigenschaften und Sitten, die ce als Augenzeuge beschreibt, sicher mehr Glauben beimessen, als demjeni gen, was er von andern Leuten gehört zu haben vorgibt. Wir liefern hier einen Auszug aus mehreren uns vorlie genden Briefen, welche ein Hierophant dieser Sekte an einen Aspiranten geschrieben hat, woraus man, im Zus sammenhange mit dem oben angeführten, in Pohlen abs gelegten Glaubensbekenntnisse, die Grundsäge derselben beiläufig entnehmen kann *).

1) Bei jeder Wissenschaft muß ein fester Punkt oder ein oberer Grundsaß seyn, von dem man ausgehen, und da hin wieder zurückkommen kann; ein Centrum, wovon die

den Skandals dieser Sette, als von einem wandernden Kabbalisten an, der sich als eines ihrer Mitglieder angestellt, ihnen ihre Geheimnisse abgelockt, und sie den Rabbinen entdeckt haben soll. Wie wenig solchen vagirenden Avanturiers' zu trauen sey, darüber hat die kluge Beruriah (Trakt. Berachoth) sich ausgespro

,ממהדורי מלי ומסמרטוטי כלמי ben, inben fie fagte

das heißt: Von Lumpen entstehen Läuse, und von Landstreichern üble Nachreden.

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*) Wir können diese Briefe, die in einem gemischten hebräisch rabbinisch : deutschen Dialekte geschrie ben sind nicht in Extenso, so wie sie uns im Manuscripte vorliegen, dem Drucke übergeben, ob sie gleich mehr Licht über die Grundsätze dieser Sekte verbreiten würden. Der Grund liegt in dem, weil diese Briefe mehrere Stellen enthalten, die mit der Religion im Bes zug auf die Geistigkeit, der darin häufig vorkommenden Anthropopatien, so wie mit der Wohlanständigkeit, der sich darin befindlichen mystischen Ausdrücke von himmlischen Begattungen an der thätigen und leiden= den Urkraft wegen, incombinabel sind. Zugleich enthal, ten sie Aeußerungen über andere Gegenstände, die zur Publicität nicht geeignet sind. Doch haben wir uns befliffen, dem Originale so viel möglich treu zu bleiben, und den Sinn desselben treu darzustellen.

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