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ten verzeihen muß). Ich sah, sagt er weiter, die vor züglichsten Männer, und deren sind wenig. Sind ihrer sehen, so gehöre ich und mein Sohn dazu; sind ihrer nur zwei, so bin ich es und mein Sohn.

Im Sohar (Abschnitt Mischpatim) fragte diefer R. Simon: Wer ist das Angesicht des Herrn (das vornehm ste Wesen nach Gott)? Antwort: R. Simon ben Jochai. Weiter (im Abschnitte Nassy) heißt es: R. Simon fagt: Ich rufe alle obern Himmel und die oberste Erde zu Zeugen an, daß ich jezt (von den göttlichen Geheimnissen) gesehen habe, was kein Mensch, seitdem als Moses das zweitemal auf dem Berge Sinai war, gesehen hat. Auf der 144. Seite dieses Buches sagt er: Durch mich hat Gott geoffenbaret, was nicht geoffenbaret wurde, seitdem Moses auf dem Berge Sinai war *).

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Wie wenig aber ein Gähzorniger geeignet sey, daß Gott sich mit ihm in eine nähere Verbindung einlasse, oder gar seinen heiligen Geist ihm zusende, hierüber sagt der Thalmud (Trakt. Nedarim): Der Gähzornige gleich dem Gößendiener, und von ihm weicht der heilige Geist. Das Nämliche sagt der Sohar selbst im Abschnitte Je von dem Hochmüthigen und Unbescheis

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denen.

In den spätern Zeiten verlegten viele jüdische Ge lehrte sich auf die Kabbalah. Vorzüglich zeichneten R. Moses Korduera und R, Isaak Luria, nebst seinem Schüler R. Chajm Vital, fámmtlich in Zephath nor, eine Stadt in Obergalilaa, im dritten Vierel des viers

Wie abstechend von der Demuth Abrahame, der da fagte (M, 27. 18): Ich bin nur Staub und Asche. Von der Bescheidenheit Davids, der da sprach (Ps. 22.7): Ich bin in Wurm und kein Mann u, s. w.

zehnten Jahrhunderts, in diesem Fache sich aus. Diese beiden Coryphäen, ob sie gleich in den Hauptprincipien der Kabbalah einig waren, brachten dennoch dieselbe in ganz verschiedene Systeme. Das System des Korduera ist mehr reel, das heißt, es nähert sich der Vernunft mehr, als jenes das Luria, welches mehr Formel, das heißt, vollständiger in dem Baue feines Systems ist. Die neuern Kabbalisten ziehen dieses jenem vor, weil sie nur das für ächte Kabbalah halten, was dem gesunden Verstande nicht begreifbar ist, Von R. Kor duera find mehrere Schriften sowohl im Drucke als in Handschriften vorhanden *). Von R. Luria aber find nur mehrere unzusammenhängende Auffäße in Hand. schriften da; die man gewöhnlich Schriften des Ary 1987 Nɔ nennt, und die erst ungefähr vor zwanzig Jahren, zum erstenmal gesammelt, im Drucke erschienen find **). Sein Schüler R. Chaim Vital hat die Grund

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*) Als z. B.

,זבחי שלמים, אור נערב פרדס רמונים .8 .3 28 * תפלה למשה,ספר גירושין מבקש יהוה תמר דבורה

u. f. w.

**), Ref. hatte einen alten Rabbiner zum Lehrer, der sich diese Schriften immer in den einsamen Stunden der Nacht abgeschrieben, und allezeit, bevor er an diese Arbeit ging, felbst bei dem stärksten Froste, zur Winterss zeit in einem Bache gebadet hat. Dieser sonst rechts schaffene und brave Mann war von seinen vermeintlichen Visionen so eingenommen, daß, als Ref. mit ihm einst des Abends von einem Berge herab in eine bes leuchtete Stadt fuhr, er Ref. fragte, ober auch sehe, was er siehet; und als Ref. antwortete, er sehe die beleuchtete Stadt, erwiderte der Visionär: Wahrlich! deine Seele ist nicht geeignet, überirdische Wesen wahrzunehmen. Denn er hielt diese vielen Lichter für eben so viele himmlische Geister; und fahe seinen Irrthum erst dann ein, als er in die Stadt hineingefahren war,

fäße und Lehren seines Meisters in einem Auszuge ge= bracht, und in einem Werke, das ér On fy nannte herausgegeben *), welche einige spätere Kabbalisten mit Commentare verfehen haben.

Obgleich diese beiden Männer zu einer Zeit und an einem Orte gelebt, und mit einerlei Wissenschaft sich ber faßt haben, waren sie dennoch, wider die sonstige Ges wohnheit der Gelehrten eines und desselben Faches überhaupt, und der Rabbinen besonders, gute Freunde zu fammen, und R. Luria, der den Leichenzug des R. Korduera anführte, bezeugt, zwei himmlische Lichtsäulen ges sehen zu haben, welche der Bahre voran gingen. Doch rieth er seinen Schülern, sich nur seines, nicht aber des korduerischen Kabbalahsystems zu bedienen. Den Grund hierzu gab er an; weil dieses nicht ächt sey, indem die Seele des Korduera, so wie aller übrigen frühern Kab balisten, mit alleiniger Ausnahme des R. Simon ben Jochai, ihren Ursprung aus der der chaotischen Welt innn Obiy habe, seine Seele des R. Curia hingegen von der vervollkommneten Welt zipññ Obiy abstamme.

und man ihm sagte, daß diese ungewöhnliche Beleuch tung zu Ehren des eben an demselben Tag installirten Bürgermeisters veranstaltet sey.

*) Dieses Werk bestchet aus sechs Theilen, wovon jeder derselben mehrere Kapitel oder Abhandlungen enthält. Der erste Theil heißt Azeroth Chaiim "n ninXie, und enthält 21 kabbalistische Dissertationen. Der zweite Theil heißt Sepher Deruschim 00177 700, enthält 51 Abhandlungen. Der dritte Theil Sepher Kawanoth · NIJID 62 Abschnitte. Der vierte Theil ist der zweite Abschnitt von den vorigen, und enthält 33 Kapitel. Der fünfte Theil Sepher Hagilgulim baban DD hat 75, und der sechste Theil Sepher Likutim ip Kapitel.

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Dieser R. Luria sagte von sich selbst, daß die Seele des R. Simon ben Jochai in ihm, und die Seelen dess fen sechs Schüler in seine eigene sechs Schüler transmigrirt sind. Er behauptete zugleich, er mit seinen sechs Schülern wären jene sieben Augen Gottes, welche der Prophet (Zacharias 4, 10) erwähnt. Daher unterrich tete er seine Schüler gewöhnlich auf dem Grabe des 'R. Simon ben Jochai unweit des Dorfes Miron, und seßte sie in jene Ordnung, wie nach seiner Angabe die Schüler des genannten Patriarchen der Kabbalah zu site. zen pflegten.

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Von diesem R. Luria, fagt R. Chaiim Vital, sein Schüler und Biograph, in dem Buche Ez Chaiim, daß ihm von Gott mehr Geheimnisse von göttlichen Dingen, als allen Propheten zusammen, geoffenbaret worden wáren, und er in Ansehung der Heiligkeit im Range weit über die Patriarchen, ja selbst über den Engeln gestan. den sey. Den Beweis seines großen Vorzugs, und daß zu seiner Zeit die Welt aus dem Chaos in die Vervolls kommnung übergegangen sey, liefere der Pentateuch selbst Denn daselbst (4. M. 38, 11) heißt es: Jehuda sprach zu Thamar, bleibe als Wittwe in dem Hause deines Vaters, bis Schelah nhw erwachsen seyn wird. « Nut bedeutet Jehuda in der kabbalistischen Sprache Gott, Thamar aber die Schechinah, und Schelah no ent. hält nach der Buchstaben Rechnung die Zahl 335. Nach diefer vorausgegangenen Prämisse wollte Moses in diefem Verse sagen: Gott als Principium activum befahl der Thamar, nämlich der Schechina, als Principium passium, so lange als Wittwe, nämlich im Zustande des Chaos oder der Unfruchtbarkeit zu bleiben, bis Schelah herangewachsen sey, das heißt; bis zum Jahre 335 im sechsten Jahrtausende nach der Weltschöpfung, also bis

zur Zeit des R. Luria, dem in eben demselben Jahre die göttlichen Geheimnisse entdeckt wurden, wo sodann die Welt in das Zeitalter der Vollkommenheit treten wird Dieses wollte auch Daniel andeuten, indem er (12, 12) sagt: Heil dem, der ausharrt, und 1335 Jahr erlebt, worunter er das dreihundert fünf und dreißigste Jahr des sechsten Tausend nach der Weltschöpfung meinte, in welchem die Welt des R. Luria wegen in den Zustand der Vervollkommnung übergegangen sey. Daß aber seit dieser Zeit die Welt in immerwährendem Fortschreiten zur Vollkommenheit wirklich begriffen sey, hierüber gibt R. Luria in seinem Aufsaße Olam Hathi. ton pinn bry den Beweis dadurch, daß bis zu dieser Zeit die Juden die heftigsten Verfolgun= gen dulden mußten *), welches, wie er versichert, von diesem Zeitpunkte an nicht mehr, oder auf das we nigste nicht mit solcher wüthigen Heftigkeit geschehen wird.

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Nach der Aussage dieses Biographen soll der R. Luria der Messias, der Sohn Josephs **) gewesen seyn.

Als zum Beispiel in den Kreuzzügen, in Spanien, Pors tugall, Neapel und in andern Ländern mehr.

und

*) Die Kabbalisten halten dafür, daß zwei Messiasse ers
scheinen wreden, einer nämlich aus dem Hause Josephs
und der andere aus dem Hause Davids, wovon der er=
ste ein Vorläufer des zweiten seyn, und getödtet wer=
den wird. R. Isaias Horwih in seinem Buche Schne Lu
Goth Haberith now jagt: Zuerst wird der Messias, der
Sohn Josephs, erscheinen, und getödtet werden,
ihm wird der Messias, der Sohn Davids, folgen. Das
durch wird das Haus Josephs wieder gut machen, was
es einst bei der Trennung des Reichs (durch Jerobeam,,
der aus dem Stamme Josephs war) dem Hause. Davids
geschadet hat. Dieser Messias, der Sohn Josephs, wird
nicht eigentlich seinetwegen, sondern wegen den Messias
aus dem Hause Davids kommen, und sich dem Tode

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