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als z. B. aus u. d. g.; oder

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eines Wortes nach beliebiger Willkühr, dem Worte Malachi wird bez man segt anstatt des ersten Buchstaben des Alphabets den legten, anstatt des zweiten den vorlegten u. f. w. welches wne Ath Basch heißt, und formirt auf Diese Art Wörter daraus, als z. B. anstatt J (Jerem. 25, 26) wird bag, austatt 179 wird fÐr¤; oder man theilt die zwei und zwanzig Buchstaben des Alphabets in zwei gleiche Theile, und verwechselt den ersten Buchstaben & mit dem eilften, den zweiten 2 mit dem zwölften D, welches & Al Bam heißt. So z. B. wird aus dem Worte av (Jes. 7, 6) das Wort &

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man segt anstatt des einen Buchstaben, den ihm in der Ordnung des Alphabets folgenden, als z. B. anstatt den Wörtern (5. M. 6, 4) fegt man die Worte 111 112 1112 **); wo anstatt des das darauf folgende ɔ, anstatt des ♬ das darauf folgende 1 und so weiter gefeßt wird. Die Versehung dieser göttli chen Namen nach lezt beschriebener Art, sagen die Kabbalisten, habe Gott dem Moses bei folgender Gelegen. heit gelehrt: Als nämlich Moses von Gott verlangte, er möchte ihm seine Herrlichkeit zeigen (2. M. 33, 23) erwiderte Gott: »Du sollst mich von rückwärts anse

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*) Wenn der Prophet Jesaias (7, 6) fagt: „Wir wollen wider Juda zu Felde ziehen 2c. und Tabelssohn zum Könige einsegen so weiß man nicht, wer dieser Tabelssohn sey; verseht man aber die Buchstaben nach der lezt angeführten Art, so kommt anstatt Tabel das Wort Ramla, und dieses war Pekach der Sohn Ramalias, nachmaliger König in Israel 2. B. R. 15, 27. ff.

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**) Gewöhnlich werden diese Buchstaben auf der Außenseite des Amulets an den Thürpfosten 10 Refusah ges nannt, geschrieben.

II.

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hen. Das heißt: bei dem göttlichen Namen Jehova u. f. w. die Buchstaben versehen, und anstatt jeden den ihm folgenden lesen. Die Kabbalisten geben die Verset. zungen eines jeden einzelnen Buchstaben auf zweihundert und ein und dreißigerlei Arten an. Multiplicirt man nun diese Zahl mit allen Buchstaben des Alphabets, so gehen die Versehungen bis ins unzählige. Es kann also gar nicht befremden, wenn der, Kabbalist in der heiligen Schrift alles zu finden glaubt, was er will, weil er durch diese willkührliche Verseßungen, alles nur Mögliche, ja selbst das Unmöglichste, daraus zu entziffern oder hinein zu legen im Stande ist. Daher sagt auch Ab ́enesrain seinem Commentar über den Pentateuch mit volIem Rechte: » Die Schrift darf keineswegs durch Ge= matria erklärt werden, weil auf diese Art jeder alles Gu= te oder Böse, wie er es bedarf, aus dem Schriftterte erklären könnte « Dann über Daniel (10, 13) sagt er: » Alle Berechnungen der Worte und Buchstaben nach der Gematria find Land und eitle Bemühung.

Die reale Kabbalah betrifft die überliefert seyn follenden Geheimnisse selbst, und ist entweder the or etisch ny oder praktisch wyn.

Die theoretisch e Kabbalah handelt von den zehn Sephiroth, von den zwei und dreißig Wegen der Weis ehit, von den vier Welten, von den verschiedenen Gottes und Engelnamen, von der himmlischen Hierarchie mit ihren Einflüssen in einander, und Einwirkungen auf die untere Welt *). Diese Art der Kabbalah wird ́ein

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*) Wer den ganzen Inhalt der theoretischen Kabbalah, und über welche Gegenstände se Auskunft gibt, wissen will, der lese im Buche п nр" Blatt 8 und 9.

getheilt: erstens in die Cosmogonische oder von der Schöpfung der Welt, und bestehet in der Erklärung der ersten zwei Kapitel der Genesis, welche TI MØYD

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Maasseh Berefchith genannt wird. Dann zwei tens in die Pneumatische, odër Abhandlungen von dem himmlischen Thronwagen ♬ nwyn Maasseh Merkabah, und bestehet aus der Erklärung der ver schiedenen symbolischen Visionen der Propheten, und vor. züglich jener des Ezechiel im ersten Kapitel seines Bu ches. Dieser Theil handelt ab die Lehre von Gott, feis nen verschiedenen Namen, ihren mannigfaltigen Ausflüf. fen und Einwirkungen, so wie von der Seele und den verschiedenen guten und bösen Geistern, ihrer Rangord. nung, Verrichtungen und dergleichen mehr.

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Die praktische Kabbalah hingegen beschäftiget sich mit den aus dem theoretischen Theile bekannt ge wordenen Namen Gottes und der Geister. Sie lehrt, wie mittelst Aussprechung, oder auch nur durch das bloße Denken hierüber, verschiedene Wirkungen in den himmli› schen Regionen hervorgebracht, und auf die sublunarische Welt einflußbar gemacht werden können. In diesem Theile liegt der Grund zur kabbalstischen Theurgie, oder Beschwörung der guten Geister, als auch zur Goe tie oder Beschwörung der bösen Geister. Dieses ge schieht entweder durch das Aussprechen gewisser Verse, oder nur einzelner Worte aus der heiligen Schrift, wel. che die mannigfaltigen Gottes, und Engelnamen bedeu. ten, die durch die verschiedenen Versegungen des hebrái schen Alphabets herausgebracht werden; oder durch - Amulete Dp, das sind Zettel aus Pergament, worauf Ver. fe oder einzelne Worte in Zusammenfeßungen der augeb. lichen Gottes oder Geisternamen geschrieben, und mit verschiedenen Figuren bezeichnet sind.

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Doch verbieten die neuern Kabbalisten sich dieser praktischen Kabbalah zu bedienen. Selbst R. Isaak Luria, ob er gleich diese Geisterbeschwörungen als in der Kabbalah gegründet annimmt, verbietet dennoch die Ans wendung derselben, mit Ausnahme höchst wichtiger Fälle, ale z. B. bei Austreibung, böser Geister, dessen er sich, wie fein Schüler R. Vital in seiner Biographie erzählt, oft selbst bedient haben soll, oder zur Erleichterung schwe rer und gefährlicher Geburtsfüllen u. d. gl.. Denn, fagt er, ob es zwar nicht zu läugnen fen, daß heilige Männer sich dieser praktischen Kabbalah bedient, und das durch außerordentliche Erscheinungen hervorgebracht has ben *), so ist dieses heilige Kunststück den Spátern den noch verboten, weil es für den Beschwörenden oft sehr gefährlich sey, indem auch nur ein einziger verfehlter Buchstabe, oder nicht beobachteter Umstand dabei, in den obern Regionen große Verwirrungen hervorbringen, und der Fälle viele sind, wo die Beschwörenden, während diesen Operationen, theils auf der Stelle todt geblieben, und heils, wahnsinnig geworden, find, Den Beweis, daß nicht Jedermann zu dieser hohen und heiligen, Wissenschaft Difpofition habe, liefert er aus dem Thalmud (Trakt. Chagiga 2.) wo es heißt: Vier Personen gingen in den Garten (d. h. drangen in die tiefsten Geheimnisse der Kabbalah ein). Benafa blickte kaum hinein; als er starb. Bensoma ward wahnsinnig. Acher (eigentlich

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(*), SokzB. fagt der Thalmud (Trakt. Sanhedrin) Nabba habe sich nach den vorgeschriebenen Regeln des Buches Jezirah einen Bedienten geschaffen. Nicht minder heißt es eben daselbst, R. Chaninah und R. Hoscheah haben 1. durch eben dieses Mittel alle Freitage sich Kälber gez schaffen, die sie zur Ehre des Sabbaths verzehrten.

Elischa ben Abujah) riß die Pflanzen aus (d. H. ward irrgläubig). Nur R. Akiba war der einzige, der glücklich wieder heraus kam. -- R. Joseph Gifatilia, obgleich selbst ein großer Kabbalist, wie es sein Buch Ginath Egos na naa ausweist, sagt in seinem Buche Schaar Orah 18 9: » die Anwendungen der heiligen Namen, um dadurch außerordentliche Erscheinungen hervore zubringen, sind nichts als Neße und Fallen, um die leichtgläubigen Seelen zu fangen, und sie in den Abgrund des Verderbens zu stürzen «

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Noch deutlicher aber spricht sich Maimonides in seis nem Werke More Nebuchim (1. Theil §. 62) hierüz ber aus: Laß dich, sagt er, den Unsinn 19a jener, welche Kameoth myop schreiben, oder was du sonst von ihnen im Bezug auf zusammensegungen göttlicher Namen hörst, oder in ihren (kabbalistischen) Schriften findest, nicht anfechten. Denn diese Zusammensehungen haben nicht die mindeste Bedeutung. Diese Thoren aber wähnen, man müsse, bevor man sie anschreibt, sich reinigen und heiligen, und könne dann durch sie etwas wirken. «

Grundsäge der kabbalistischen Philosophie.

1) Aus nichts kann nichts entstehen. Es gibt also keine Substanz, die bloß aus Nichts hervorgegangen, oder durch Nichts erschaffen wäre. Auch die Materie kann nicht aus Nichts entstanden seyn. Eben so wenig kann sie ihren Ursprung aus sich selbst haben, weil ihr die Form fehlt, und sie daher von dem Nichts nur um einen Grad verschieden, und fast dem Nichts gleich ist. Hieraus wird gefolgert, daß keine Materie an und für sich selbst existire.

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