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Gott durch die obern drei Sephiroth alles erschaffen hat, und durch sie alles regiert, weil bei jeder Erkenntniß drei Substanzen, nämlich das Erkennende, das Zuerkennende und die Erkenntniß nothwendig sind *); weil die Engel bei Abraham drei, die Patriarchen drei, die Röhren an dem heiligen Leuchter drei waren, und dergleichen mehr.

Die Zahl vier ist heilig, weil die meisten Gottesnas men in der hebräischen Sprache aus vier Buchstaben bez

,אהיה, אל-חי, אלוה, אדני יהוה .23 .8 fieben, al8 unb bergleichen, Gelbftin, שלום, רבון, מקום, קדוש

den meisten übrigen Sprachen wird der Ausdruck Gott mit vier Buchstaben geschrieben. Die Zahl sieben ist heilig, weil sie die erste Abmessung der Zeit, nämlich die Zahl der Schöpfungstage ist; weil die fublunarische Welt durch sieben Planeten regiert wird; weil die Sonne immer im fiebenten Monat ihren Gang ándert, und auf der Ecliptik entweder auf oder absteigt; weil Enoch die siebente Generation von Adam, und David das vierzehnte Glied von Adam, als das zweimal siebente Glied, weil der siebente Tag in der Woche von Gott als Ruhetag ausgezeichnet ist; weil das fiebente Jahr ein Erlaß jahr, und das siebenmal siebente ein Jubeljahr war; weil der siebente Monat im Jahre, von dem Frühlings¿quinoctium an gerechnet, dadurch geheiliget ist, daß die meisten jüdischen Feste darin bestimmt sind. Die Zahl Sieben, sagen sie, ist schon darum ausgezeichnet, weil Sie keine Mutter hat, das heißt, sie wird eben so, wie die Eins und Drei, nicht durch eine Multiplikazion her vorgebracht; aush hat sie keine Kinder, das heißt, mit fich oder mit einer andern Zahl multiplizirt, gibt sie keine einfache Zahl zum Produkt. Die Heiligkeit dieser

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(* שכל ומשכיל ומושכל.

Zahl-wegen, sagen sie, wird das Schwören mit der Radir a ausgedrückt, und heißt Septuplare.

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Die Zahl zehn ist deswegen heilig, weil der erste Buchstabe des allerheiligsten Gottesnamens in der zehnte im hebräischen Alphabet ist; weil diese Zahl die legte in der natürlichen Zahl, nämlich an den Fingern der Hände ist; weil der Sephiroth, der Engelchöre und der Gottesnamen zehn ist, u. d. g. m. Daher auch der Reichthum oder Überfluß in der hebräischen Sprache von der Radir 19 zehn abgeleitet wird, und der zehnte Theil alles Vermögens Gott geweihet, und dem‹ Pries fter abgegeben werden mußte. Daß diese Zahl schon in den frühesten Zeiten Gott geheiliget war, beweisen die Kabbalisten dadurch, daß sie bereits dem Abraham · geoffenbaret wurde, indem er dem Malchizedek den zehn ten Theil der Beute als einem Priester des obersten Gottes abgab (1. M. 14, 2); und auch Jakob versprach den zehnten Theil seines Erwerbes Gott abzugeben '(1.M. 28, 22).

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Damonologie.

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Weil die Kabbalisten bei den spätern Propheten, vorzüglich bei Ezechiel und Daniel, Gott mit einem glänzenden Hofstaat vorgestellt, und selbst einige Engel mit Namen ausdrücklich benannt vorfanden, füllten sie alle Räume der Schöpfung mit guten und bösen Gei stern an, theilten sie in Chöre und Ordnungen ab, fegs ten ihnen Oberhäupter vor, legten denselben sowohl als mehreren einzelnen Geistern bestimmte Namen bei; und wiesen einem jeden derselben gewisse Geschäfte, Verrich= tungen, mter und Verwaltungen zu.

Da nach ihrer Angabe die azilothische Welt ein reis ner Ausfluß des Urwesens ist, bei dem keine Theilung Statt findet, so konnten sie ihr weder Subjectivität noch Individualität beilegen. In der briatischen Welt, da sie der nächste Ausfluß der azilothischen ist, kann zwar keine Individualität, aber doch Subjectivität Statt finden; daher verseßten sie dahin die reinsten, dem göttlichen Wesen am nächsten kommenden Geister, die sie Chajoth min (immer Lebende) nennen. In die jezi= ratische Welt versehen sie schon subjective Geschöpfe, nämlich Dämonen, unter verschiedenen Gestalten- und Nangordnungen, welche die himmlischen Körper und die Elemente regieren. Die assiatische Welt, als die von dem Urwesen am weitesten entfernte, bevölkern sie, nebst den thierischen und menschlichen Geschöpfen, zugleich mit materiellen Geistern, das heißt; Mitteldinge, weniger fein als reine Geister, und weniger grob als eigentliche Materie, die nur die Hülsen mop oder das abges fallene gröbere Wesen der höheren Emanation sind, und gleichsam durch die Natur ihrer materiellen Schwere bis zur tiefsten Tiefe sich herabgesenkt haben. Diese, fagen sie, bestreben sich allfort: zu den höhern Geistern sich aufzufchwingen, und an dieselbe sich anzuschließen *), oder die reinern Geister zu sich in ihre eigene Unrei nigkeit herab zu ziehen. Daher behaupten sie, daß die ganze untere Welt mit Geistern ́angefüllt sey.

Der Sohar (Abschnitt Bereschith) sagt: Wehe jenen Menschen, die nicht wissen oder nicht darauf ach ten, wie voll die Welt von Geschöpfen sey, welche, ob

*) Wie die Kabbalisten sich ausdrücken, eine Achisah Пn (Angriff) daran zu bekommen.

fie gleich unsichtbar sind, dennoch die ganze Welt erfül len. Wåre dem menschlichen Auge die Macht gegeben, sie zu sehen, sie würden dann wahrlich sich wundern, wie die Menschen im Gewühle der zahllosen Menge die fer Geschöpfe bestehen können.

יחואל

F. Der Vorsteher der

Nach der Lehre der Kabbalah ist kein einziger mas terieller, intellectueller oder moralischer Gegenstand in der Welt, dem nicht ein Engel vorgefeßt sey, von de 'nen sie jedem einen eigenen Namen beilegen. So heißt 3. B. der dem Feuer vorgefeßte Engel Jehoel ben", welcher sieben untergeordnete Engel, Namens Gabriel, Nitriel, Thumiel, Schamschiel, Hadarniel und Saha riel zu Gehilfen hat. Dem Wasser ist vorgesezt Mis chael, und ihm subordinirt sind: Ramiel, Oriel, Mal. kiel Chabriel, Miniel und Zoriel. Thiere heißt Jehuel, und dessen Gehilfen find: Passiel, Gasiel und Chufiel. Die Vögel hat zu besorgen der Engel Unfiel mit seinen Gehilfen Baaliel und Usiel. Das zah me Vich stehet unter der Aufsicht des Harie und seiner Subordinirten Lassiel, Parviel und Husiel Über das Gewürme ist Samiel, so wie über die Insec ten Mephaniel gefeßt. Der Vorsteher der Fische heißt Daliel, und ihm ad Latus find Asiel, Pekaniel und Makthuniel. Die Winde stehen unter dem Engel Ru chrel und seinen Gehilfen Chelkijah, Usiel und Afael. Der Vorsteher des Donners heißt Gabriel; der Meteore Muriel; der Felsen Makthugiel; der Fruchtbäume Alpiel; der Waldbäume Soruel; des Hagels Jurkemah; der Todten Dumah; der Hölle Negarsanel; der Sonne Galgaliel; des Mondes Ofaniel u. f. w. Der Lehrer Adams hieß Rafiel, des Sems. Johiel, des Ubrahams Zadkiel, des Jakobs Raphael, deg Moses Sangsagael,

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oder auch Michael, oder nach der Meinung anderer Me. tatron, und des Elias Malthiel *).

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Die vorzüglichsten und einflußreichsten guten Engel® find Metatron pwop und Sandal phon zIDSTID **). Von Metatron ***) sagen die Kabbalisten, er sey der En, gel des Angesichts Cron ¬w, das heißt, der erste gött. che Minister, und daher er der Vorsteher der Stärke, der Weisheit, der Herrlichkeit, der Engel, des Tempels, des Gottesdienstes, der Könige, überhaupt alles Großen und Erhabenen im Himmel und auf der Erde sey ****). Dieser Metatron, sagen sie, sey Enoch, welcher bei feiner Geburt jene reine Seele, derer Adam bei seinem

עמוקות
מגלח

*) Die Menge dieser Art guter Geister ist unzählig. R. Nathan Spira in, seinem Buche Megalleh Amns both niping nan sagt: Gott heißt König. Dien fes Wort beträgt nach der Zahlenlehre neunzig, dieß, Dieß beweist, daß Gott von nicht weniger als von 90 Mal hunderttauseud, also von goooooo Engeln umgeben ist. Diese Anzahl aber vermehrt sich bis ins Unendliche, weil jeder Mensch, der ein Gebot in der Thora aus übt, einen guten, der aber eines derselben übertritt, einen bösen Engel schafft. Man sehe über diesen Ge genstand das Buch Emel Hamelech Thon poy als den Schlüssel zu den lorianischen Schriften, dann den Jalluk Chadas en vip, und Berith me nuchah NNIID N172, vorzüglich aber das Buch No

.ספר רזיאל fel

**) Auffallend ist es, und das Zeitalter der Entfehung dieser Ideen genau zu bestimmen, fcheint der Umstand, daß, da sonst, wie aus dem im Texte angeführten Verzeichnisse ersichtlich ist, die meisten Engelnamen auf das hebräische el sich endigen, die Namen dieser beiden Engel sich mit der griechischen Endsylbe ov schließen. ***) Dessen Namen manche, feiner großen Heiligkeit wegen, sich nicht getrauen auszusprechen, sondern dafür bloß Metat sagen.

****) Othiot von R, Akiba, pœ

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