So gern ich nun mein Wort zu lösen und diesen Ge genstand in vorliegendem zweiten Bande genügend abzuhandeln wünschte; um so weniger konnte dieser Wunsch aus folgendem Grunde realisirt werden. Denn nach diesem Plane sollte der reine Mosaismus in feine ewig unwandelbaren Urprincipien mit Antiquirung des darin blos als local und temporell yorkommenden, daher auch für unsere Zeiten nicht Passenden, also auch, wenn wir die Alwissenheit Gottes mit sich selbst nicht in Widerspruch bringen wollen, unwidersprech lich für die Gegenwart nicht Gegebenen, und um so mehr ge reiniget von den Schlacken der spätern Zusäße, dargestellt werden. Soll nun dieses geschehen, so ist es unumgänglich lich nothwendig, die Uridee des Mosaismus in ihrer unge= trübten Reinheit aufzufassen, sie herauszuheben, lichtvoll dar= zustellen, das Wesentliche von dem Unwesentlichen zu sichten, das darin Ewige von dem Zeitweiligen abzusondern, und das Erste als für immer verpflichtend, so wie das Leste als bloß zeitweilig geboten, daher auch nach Zeit und Umständen bes ziehungsweise auf die Uridee sich modificirend, unumwunden und offen der treuesten Wahrheit gemäß darzustellen. Dieses ist besonders in unsern Zeiten um so nothwendiger und unerläßlicher, als durch herbeigeführte Umstände bet einem großen Theile der Israeliten in Europa, vorzüglich jüngerer und gebildeterer Generationen, ein Umschwung der Ideen veranläßt wurde, der zwar in der Hauptsache sehr wohlthätig ist; zugleich aber auf Extreme leitete, die, wenn wenn sie nicht bald berichtiget und in das gehörige Geleise gebracht werden sollten um mich des gelindesten Ausdruckes zu bedienen vieles für die mosaische Urreligion nicht Vortheilhafte herbeiführen dürfte. Als ich nun diesen Artikel bearbeitete, und mich im Bezug auf die Wichtigkeit dieses Gegenstandes, so viel es meine wenige Möglichkeit zuläßt, der Vollständigkeit befliß, wuchsen die Materiale hierzu unter der Feder mir zu einer solchen beträchtlichen Masse an, daß, wenn dieser Auffah in den zweiten Band eingeschaltet werden sollte, die Alternative sich ergäbe, daß entweder dieser zweite unverhältnißmäßig vo. ruminös ausfallen müßte, oder der Gegenstand nicht nach sei. nem ganzen Umfange erschöpfend ausgeführt werden könnte. um nun beiden übelständen auszuweichen, ward ich genöthis get, diesen Gegenstand feiner Wichtigkeit und seines einfluss reichen Inhalts gemäß, besonders abzuhandeln, ihn als drit ten Band zu vorliegendem Werke, allenfalls auch unter dem besondern Titel: Apologie des reinen Mosaismus, baldmöglichst im Drucke erscheinen zu lassen, und im vorlies genden Bande, um doch meine Aufgabe einstweilen in etwas zu lösen, ein kleines Propädeuma davon zu geben. Ich wünsche herzlich, daß diese in der reinsten Wahrheit gegründete Entschuldigung bei dem verehrten Leser günstig aufgenommen werden möge. Zumal ich mein Versprechen, im Bezug auf Darstellung der jüdischen Sekten, freilich mit Berücksichtigung auf meine schwache Fähigkeiten, gelöst habe: der reine Mosaismus aber bis jetzt sich noch zu keiner Sette gestaltet hat, und seiner Wesenheit wegen sich auch zu keiner befondern mosaischen Sekte gestalten kann, weil er für Mosaisten als solche allgemein geboten ist, und als Urstamm angesehen werden muß. Prag im Mai 1823. Inhalt. Kabbala h. Etymologische Bedeutung des Ausdrucks Kabbalah. Warum die Kabbalisten sich nicht des Ausdrucks Messirah anstatt Kabbalah bedienten - Beweise für eine geheime Erklärung der heiligen Schrif ten Wortstreit des Alphabets Der Mensch ist Prototypus der obern Welten Geschichte der Kabbalah. Gott hat diese Wissenschaft an Adam mündlich und dann schriftlich überliefert. Abraham beschrieb sie in ein Buch Beweise aus dem vierten Buche Esra Die Juden nehmen von den Ägyptern mehrere religiöse Bedienten sich früh schon einer geheimen Chiffersprache Der Geist verflog, und an deffen Stelle kamen mysti. Seite 4 5 6 8 ΙΟ 17 19 20 Segnet Gott 3 Steigt in Himmel auf, und wird hingerichtet Verfaßt den Sohar 3 Verschiedene Meinungen über die Verfassung des Sohars Sein Gähzorn Seine Unbescheidenheit R. Moses Kordnva und R. Isaak Luria R. Chajim Tital rühmt feinen Lehrer R. Isaak Luria's Unerläßlichkeit der Kenntniß der Kabbalah für jeden Menschen : ፡ 28 29 31 33 44 47 48 50. 51 53 56 Großer Lohn desjenigen, der sich damit beschäftiget, = Symbolische, gematrisch, notarische und figurative Rabs balah : 59 Dieser Name ist mehr buchstäbig und mehrzählig Meinung des Maimonides hierüber = Grund dieser vier Welten Kabbalistische Meinung wer diese Materie 77 78 79 = 80 Meinung griechischer Pklosophen über die Weltschöpfung 80 Ausbildung der Idee on der Emanation e Noch etwas über kabbalistische Zahlenlehre = Dämonologie. Grund der Kabbalisten im Bezug Dämonen 3 Meinung des Sohars Namen und Ämter vrschiedener Dämonen Metatron Chanoch Gottes Größe Metatron wird gegeißelt Sandalphon Tragt Got die Gebote vor Es muß gebräisch gebetet werden Böse Dämonen, ihre Abstammung Meirung des R. Manasses ben Israel Dmonen männlichen Geschlechts. Eamael Aschmedai Bedargon 85 86 87 88 89 90 |