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Markgrafen Walther.

Nebst einigen andern Beispielen treuer Liebe.

Leipzig, 1838. Bei Otto Wigand.

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Geschichte

von

Griseldis und dem Markgrafen Walther.

Erstes Kapitel.

Des Markgrafen Walther Herrschaft, Wesen und Widerwillen gegen den Ehestand.

Am Berge Viso im Lande Piemont im oberen Italien entspringt der Fluß Po, den schon der römische Dichter Virgil als den König der Flüsse rühmte. Denn, obschon anfangs klein und unbedeutend, wird derselbe doch durch die vielen Gewässer, welche sich in ihn ergießen, ein gar stattlicher Strom, bis er sich durch mehre Mündungen in den Meerbusen von Venedig ergießt. Die Landschaften, welche der Po durchströmt sind überaus schön und lieblich. Ueppig grünende Wiesen wechseln mit anmuthigen Bergen und schattigen Wåldern, und wohlgebaute Städte, Dörfer und Schlösser find hier von Altersher gegründet. Unter den Landschaften der Gegend zeichnete sich schon in frühen Zeiten die | von Saluzzo aus. Adlige Herren, Ritter und Grafen hatten hier reiche Besitzungen, am mächtigsten aber unter ihnen war Markgraf Walther, welchem die übrigen alle als ihrem Herrn und Fürsten unterthan waren. Seine vornehme Abkunft und seine vortrefflichen Tugenden machten ihn dieses Vorzuges würdig. Er war ein stattlicher und schöner Herr, lebte, gesegnet mit Kraft und Gesundheit und im blühenden männlichen Alter stehend,

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