849.8 A6468 Suppl. cop. 2 соро Alle Rechte vorbehalten. Altenburg Pierersche Hofbuchdruckerei Stephan Geibel & Co. Vorwort. Das as vorliegende Heft will als Ergänzung zur Provenzalischen Chrestomathie ihrem Abriß der Formenlehre einen solchen der Lautlehre hinzufügen. So ist sein Inhalt in erster Linie auf dem Wortschatz der Chrestomathie aufgebaut. Aber auch ein bloßer Abriß der Lautlehre konnte bei so eng begrenztem Material nicht stehen bleiben. So wird denn vorausgesetzt, daß der Benutzer außer dem Glossar der Chrestomathie wenigstens das Petit Dictionnaire von Levy zur Hand hat. Bei dieser Annahme durfte ich mir auch für weniger geläufige Wörter die Hinzufügung der Übersetzung ersparen. Wer sich mit provenzalischer Sprache beschäftigt, wird eine gewisse Kenntnis der französischen historischen Grammatik bereits besitzen. So konnte hier mancherlei als bekannt angenommen werden. Auf die allgemeinen Fragen der Sprachentwicklung war ebensowenig nötig einzugehen wie auf die vorromanische Entwicklung der in Gallien gesprochenen lateinischen Sprache. Auch die lateinischen Grundformen der aus dem Französischen wohlbekannten Wörter brauchten nicht jedesmal angeführt werden. Für die Etymologie wird natürlich auf Meyer-Lübkes Etymologisches Wörterbuch als letztes und bestes Hilfsmittel verwiesen, vor allem auch in betreff der immer zu vergleichenden Literatur. Wie dankbar ein Zurückgehen auf Diez, sowohl auf sein Wörterbuch wie seine Grammatik, trotz aller erzielten Fortschritte sich erweist, wird man immer wieder mit neuer Bewunderung gewahr. Auch die Literaturangaben zur Lautlehre selbst konnten, soweit dem Französischen und Provenzalischen gemeinsame Erscheinungen in Betracht kommen, im Hinblick auf die ausgezeichnete Bibliographie in Behrens' Altfranzösischer Grammatik, die in aller Händen ist, wesentlich beschränkt werden. Eine provenzalische Lautlehre muß von Rechts wegen natürlich ihre Erscheinungen auch nach örtlichen Grenzen zu bestimmen suchen. Für eine neuprovenzalische Grammatik ist das auch in der Tat durchaus zu verlangen. Für die alte Sprache wird sich bei der Art ihrer Überlieferung diese Forderung kaum je erfüllen lassen. Um der geographischen Sonderung einigermaßen zu ihrem Rechte zu verhelfen, sind gelegentlich die neuen Mundarten auf Grund des Atlas linguistique herangezogen. Es wird natürlich nicht etwa angenommen, daß sich die alten und neuen Grenzen mundartlicher Entwicklung genau decken. Was wir von den alten Dialekten wissen, läßt aber erkennen, daß sich die wesentlichsten |