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Anm. Die Hauptwörter: das Kehricht mht. daz kerach (landschaftl. z. B. i. d. Wetterau: das Kehrsel) und das Fegsel oder oberd. das Feger mhd. daz vegot, vegat, sind ebenso verschieden, wie ihre Zeitwörter, woher sie kommen. Das Kehricht ist der vom Boden durch Kehren entfernte Abgang, Schmuß oder Unrath. 3. B. «Ein Kehrichtfaß [ Faß, worein das Kehricht gethan wird] und eine Rumpelkammer » (Göthe, Faust). Das Feget (Fegfel) aber ist das bei dem Reinigen eines Gegenstandes von demselben Weggeschaffte. So kann z. B. der Schwertfeger das von den Waffen abgepußte Unreine Feget (Fegsel), aber nicht Kehricht nennen. Übrigens wird das Wort auch in manchen Gegenden geradezu anst. Kehricht gebraucht, z. B. im Straßburger Stadtrecht II. Cap. 123. §. 2. Nieman sol keine fegotle in die strossen schütten» c. Allein Kehricht ist der hochd. Ausdruck, während Feget und Fegsel im Hochd. unbekannt geblieben sind. Kehren,

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ahd. cherran, cherjan (Graff IV, 466.), mhd. kern, ist von dem mit « wenden »> sinnverwandten kehren ahd. chêran verschieden. Das Wort, nicht unwahrscheinlich mit dem gleichbed. lat. verrere verwandt, hat den Grundbegriff des Geräusches; denn es gehört augenscheinlich zu einem Stamm mit kirren, girren ad. chirran, chërran (fnirren, fuar: ren), wovon die Wurzel das Präteritum char ist, auf welche auch quarren (S. Schreien) und das noch in Char freitag erhaltene ahd. diu chara Klage, wiewohl sich bei diesem Ausdrucke noch eine andre, vielleicht verwandte Abstammung berücksichtigen läßt (S. Karg Nr. 805. Anm.), zurückgehen. Fegen dagegen ist mhd. vegen (Hoffmann's Fundgruben I, 367 a), mittelniederl. vaghen (Renout 341.) oder veghen, altu. fâga reinigen u. schmücken; daher z. B. Fegefeuer mhd. vegefiure (Bihtebuoch S. 76.) u. mittelniederl, vaghenvier (Hoffmann, hor. belg. V, 107.), Schwertfeger mhd.swërtvegære, u. a. m. Das Wort ist mit hoher Wahrscheinlichkeit verwandt mit ahd. fak(g)ar (Tatian CXLI, u. w. Diut. I, 205 ) u. mhd. vager (vom Glouben 864.), alts. fagar, ags. fäger, altn. fagr, alle schön, rein, glänzend, woher wieder ags. gefägerian schmücken. Vielleicht bed. fagar zunächst s. v. a. « woran man sich freut» (Vgl. Schmeller, glossar. saxon. 30 b); denn alts. fagan froh (Heliand 27, 8.), altn. fagna sich freuen, goth. faginôn fröhlich sein, ahd. faginôn frohlocken (Hymn theot. 19, 1.), alts. faganôn sich worüber freuen, u. s. w., men damit zusammen. Übrigens gehört derselben Wurzel auch an fügen ahd. fuogjan (uo = a + a f. Einleit. §. 15.), wie unter Anderm da durch bezeugt werden dürfte, daß das, mit ahd, fagar in der Form übereinstimmende, goth. fagrs = gut, nüßlich ist, urspr. wahrscheinlich wohl gefügt ».

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1058. Reifen. Schelten. Schmälen. Ü. Seinen Unwillen worüber durch Worte äußern. V. Wie Hafer neben Haber (Nr. 882.), Gaffel neben Gabel (Nr. 755.) u. dgl., so ist feifen die eingedrungene niederd. Nebenform von mhd. kiben b. i. feiben heftig werden und dann grollen“ und „schmollen", wovon mhd. der kip das Heftigwerden, der Eifer, Drang '), aber auch in bösem Sinne Eigensinn, Widerseglichkeit (Boner. XLVI, 28. LXXVI, 36.), und schnödes feindseliges Wesen (Ders. XXXIX, 12. LXXXIV, 51.), ferner Zank, Rechtsstreit (Diut. I, 114.), wie später Kieb = Zank (Deutscher Rabelais Cop. 5.), niederd. Kyf. Hiermit entwickelte sich der Begriff unseres neuhochd. keifen: aus Unwillen und unfreundlicher Laune sich zänkisch auslassen, besonders wenn es anhaltend ist. 3. B.,, Du weißt, daß Tag für Tag dein alter Vater Feift" (Rost, b. Ade=

lung). Schmälen, bei Andern schmählen, ist dem Anscheine nach eine Minderform von schmähen abd. småhên u. mbd. smæhen

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durch beleidigende Worte verächtlich behandeln (denn ahd. smahi = verächtlich, unansehnlich), wie lächeln, spötteln u. a. m., von lachen, spotten u. f. f., und bed.: seinen Unwillen worüber durch gelinde aber doch mit Empfindlichkeit verbundene Worte äußern. 3. B. „Wie konnt' ich sonst so tapfer schmählen, Wenn that ein armes Mäadlein feblen! Wie fonnt' ich über Andrer Sünden - Nicht Worte g'nug der Zunge finden! Wie schien mir's schwarz, und schwärzt's noch gar, Mir's immer doch nicht schwarz g'nug war“ (Göthe, Faust). „Ungeduldig begann Bellyn am Thore zu schmählen: - Lampe, wollt ihr nicht fort? So kommt doch! laffet uns gehen?" (Ders., R. Fuchs VI.). Schelten dagegen, ahd. sceltan, sehr wahrscheinlich abgeleitet von ahd. scellan schallen, bed. urspr.,,die Stimme laut und stark hören lassen". So z. B. mhd. quit schëlten = lossprechen (Grimm, D. Rechtsalterth. 613.), im Osnabrückischen schelten = aussprechen, bekannt machen, öffentlich erklären (Campe IV, 108.). Diese Bed. hat das Wort auch, wenn bei Lohenstein Amilkar (Act. 1. V. 365.) die Sophonisbe anredet: [Du] „Die alle Welt verehrt, Karthago wird vergöttern, Die Nom für Afrikens Penthesilea schilt“ [= öffentlich erklärt]. So auch noch in Luther's Bibelübers. schelten anrufen, befehlen, strenge und hart anrufen. 3. B. Er schalt das Schilfmeer, da ward es trocken" (Pf. 106, 9.). Aber schon ahd. hat schelten auch die Bed. der ehrenrührigen Äußerung in Worten gegen jemanden, wie ahd. skelta = lat. infamatio (gloss. Jun. 185.), ahd. gotscelta Gotteslästerung, u. a. m. zeigen. Demgemäß ist schelten neuhochd.: seinen Unwillen durch heftige, harte, beleidigende Ausdrücke auslaffen. 3. B., Aber sie ließ es an Worten nicht fehlen, sie schalt ihn: Du handelst Als ein Schelm! ein Dieb!" (Göthe, Rein. Fuchs III.). Wenn es nun aber auch z. B. heißt: -Und dieser Herzog [Philipp von Burgund],· - Der sich den Guten schelten läßt, verkauft Sein Vaterland, das Erbland seiner Ahnen, Dem Reichsfeind" (Schiller, J. v. O. II, 2.); so liegt hierin der versteckte beleidigende Tadel, daß der Benannte den gegebenen Namen nicht verdiene. Übrigens merke man auf folgende eigen» thümlichen Merkmale der verglichenen Wörter, welche in den angegebenen Begriffen ihren Grund haben: 1) Man feift nur mit jemanden, der gegenwärtig ist; man schmält und schilt aber auf Gegenwärtige, wie auf Abwesende. 2) Das Keifen geschieht von einem Höhern gegen einen Niedrigern oder wenigstens einen Gleichstehenden schmälen und schelten können gegen jede Person gehen, welche es sei. 3) Wie das Keifen meist die Äußerung verdrießlicher Gemüthsart, übler Launen ist; so hat schelten ge= wöhnlich seinen Grund in Aufregung worüber, im Zornigsein schmälen mehr überhaupt im Unwillen über etwas oder über

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jemanden. 4) Man kann auch mit Einem Worte schelten; aber feifen und schmälen läßt sich in Einem Worte nicht.

1) 3. B. mhd. « Dër lvst vnd ouch dër frövden kíb» (Diut. I, 312.). Man sach [fah] in [Johannes d. Täufer] durch der wârheit kip Den küng herodes strâffen. (Diut, II, 246. ).

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1059. Keimen. Sprießen. Sprossen. Keim. Sprosse. Sprößling. Ü. Als Trieb aus Same oder Pflanze hervorkommen. Davon figürlich: aus etwas einem Pflanzen oder Samentriebe vergleichbar entstehen. Die Hauptwörter bezz. den Pflanzentrieb, der auf diese Art entsteht, und auch was ihm vergleichbar sich erzeugt. V. Keimen und Keim gehen, ihrer Ableitung gemäß (S. Anm.), auf den Anfang jenes Hervorkommens aus Same oder Pflanze, das Hervorbrechen daraus; sprießen und sprossen aber, von welchen diese Form aus jener abgeleitet ist, so wie die Hauptwörter der oder die Sprosse (der Sproß) und der Sprößling, gehen zugleich auf das Hervorwachsen in die Höhe, das Fortwachsen des hervorkommenden Keimes. Wenn 3. B. die Keime des Samenforns absterben, so kann dieses nicht sprießen oder sprossen, und wenn der Dichter singt: „In dem nahen Birkenhaine Knospen neubelebte Äste, Und es fübren junge Weste - Kosend uns den Lenz herbei. Hoffnungen feimen und sprossen!" (Herder), so verbindet er sehr angemessen diese beiden Wörter und bezieht keimen auf knospen, denn was knospet, will erst sprießen. "Keime, die dem Auge starben In der Erde faltem Schooß, In das heitre Reich der Farben Ringen fie fich freudig los" (Schiller, Ged.). Man erstickt Unkraut im Keime, aber als Sprosse muß man es ausraufen. Außerdem ist, was abermals eine Verschiedenheit von keimen im Gebrauche gibt, in dichterischer Sprache sprießen auch sprießen machen, Pflanzentriebe hervorbringen. 3. B.,, Unser Fußtritt sprießet Blumen" (Herder). „Unten sproß die heilige Erd' aufgrünende Kräuter" (J. H. Voß). Da steh' ich, ein entlaubter Stamm! Doch innen Im Marke lebt die schaffende Gewalt, Die sprossend eine Welt aus sich geboren" (Schiller, W. T. III, 13.). Aber auch in sprossen liegt, seiner Bildung von Sproß gemäß, eine eigenthümliche, es von sprießen unterscheidende Bed., wenn es ist f. v. a. Sproffen treiben, in Sprossen auswachsen". So sprosset z. B. der Kohl, wenn er, nachdem der obere Theil mit den Blättern abgeschnitten wurde, junge knospenartige Auswüchse am Stengel bekommt. Die figürliche Bez. der Wörter ist ganz der eigentlichen gemäß. Ein Mensch z. B., welcher Neigung zur Trunfenheit hat, trägt den Keim des Verderbens in seiner Brust, zumal da aus einem Lafter mehre feimen. Aus guten Handlungen spriest eine reiche Arnde. ,,Auch die Seelen, die zarten, nur sproffenden Leibern entflohen“ (Klopstock) = solchen, die zu fein anfiengen.,,Welcher der siebente sproßte vom Stamm des altenden Belus" (J. H. Voß). - Der Sproß, der oder die

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Sprosse, und der Sprößling find darin von einander verschieden, daß Sproß oder Sprosse nicht nur den hervorgekommenen jungen Pflanzentheil bedeutet und dann überhaupt den Abkömmling, sondern auch den kaum zum Vorschein gekommenen Knospens auswuchs der Pflanzen; Sprößling aber kommt nur in jener, nicht in dieser Bed. vor. So werden z. B. die oben erwähnten Kohlsprof sen nicht Kohlsprößlinge genannt, und die Sommerflecken Som mersprossen, wo dann Sprosse in figürlicher Bed. steht. Aber die jungen Aufschüsse der Weidenstämme sind Weidensprossen und Weidensprößlinge. Eben so figürlich: Im Alter fallen seh'n die theuern Sprossen, Sich kinderlos! Ein trauriges Geschick!" (Collin). Hier könnte eben so wohl Sprößling stehen.

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Anm. Keimen, ahd, chiman (Windberger Psalmen übers.), ist abgeleitet von Keim ahd, der chîmo (Isidor. 87, 6.), was wieder zurückgeht auf goth. keinan keimen (Mark. 4, 27.), ahd. chînan feimen (gloss. Jun. 245. 246.). Dieß aber ist mit gienen (gähnen) ahd. k(g)inôn, gîên (Graff IV, 106. aus Notker's Boëthius 1. Martian. Capella) u. geiuôn spalten u. gähnen (Graff a. a. D.) verwandt, welche alle der Lautverschiebung gemäß (Einleit. §. 23.) lat. hiare gähnen, von einander klaffen, sind, und bed. also urspr.: sich spalten, aus einander reißen, aufklaffen, weßhalb es auch mit ahd. serindan bersten, aufreißen, aufspringen, zusammengestellt sich findet (gloss. florent. 988 a) Gloss. Herradina). Daher dann chinan = «hervorbrechen» vom Pflanzentriebe gesagt.

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Sprießen, ahd. spriozan, mhd. spriezen, ags. sprëótan (Cädmon 61, 8.), ist eig. hervorbrechend (auseinanderfahrend) _emporwachsen; in der Verstärkungsform sprüßen kommt das Wort von Flüssigem vor in der Bed.: aus enger Öffnung heraus- und auseinanderfahren. Es ist verwandt mit goth. spráuto= plöglich, schnell (Grimm II, 21.). Ähnlich aber, wie ahd. sprozzo, altn, säsproti, d. i. unser Sprosse, aus sprießen, ist üblich abd. proz (gloss, mons. 345, 370.), mhd, dër broz u, brozze (Minnes. II, 108 a), unser landschaftl. (österreich. baierisch) Prosse (Prosße = Zweigschoß b. Schöpper Syn. XXVI.), woher auch, neben sprossen, im Mhd. brozzen in Knospen hervorbrechen, verwandt mit altu. brióta brechen.

1060. Kennen. Erkennen. Anerkennen. Ü. Diese Wörter werden von dem Bewußtsein eines Dinges vermittelst unterscheidender Merkmale desselben gesagt. V. Kennen bez., daß man dieses Bewußtsein habe; es ist also s. v. a.,, eines Dinges vermittelst seiner unterscheidenden Merkmale bewußt sein“. Er tennen sagt, daß man jenes Bewußtsein bekomme, so daß man das betreffende Ding von andern Dingen unterscheiden kann; es ist also s. v. a. eines Dinges vermittelst seiner Merkmale be wußt werden, so daß man es von andern unterscheiden kann.“ Daher steht es bei Popowitsch geradezu anst. unterscheiden: Durch den Geruch kann man sie [den Fliegenschwamm und den Kaiserling] so von einander erkennen, als durch die Farbe des Fleisches," Beispiele: „Ich kenne alle Kräuter, alle Wurzeln;

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Von meinen Schafen lernt' ich das Gesunde - Vom Gift'gen unterscheiden" (Schiller, J. v. O. V, 4.). „(Isabeau:) Siehst du den Dauphin nicht? Erkennst du nicht - Die königlichen

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Zeichen? (Soldat:) Alles ist - In Staub vermengt. Ich fann nichts unterscheiden" (Das. V, 11.). ,,Hätt' ich dich früher so gerecht erkannt [verschieden von: gekannt], Es wäre Vieles ungeschehn geblieben“ (Ders., Br. v. M.). Man kennt z. B. eine gewisse Pflanze, wenn man der unterscheidenden Merkmale an ihr sich bewußt ist; man erkennt sie aber, wenn man dieselben an ihr wahrnimmt und sie darnach unterscheidet. Ein Hund fennt seinen Herrn und erkennt ihn unter Tausenden. Aus dieser eig. Bed. von erkennen gehen dann noch folgende Bedd. hervor, welche das Wort von kennen unterscheiden: 1) erkennen wieder kennen", d. i. sich bewußt werden, daß ein Gegenstand derselbe sei, den man schon vorher gekannt hat. 2) bed. es, wie md. erkennen (Minnes. I, 203b): urtheilen, daß etwas so sei und nicht anders. Z. B. „, Nicht, weil ich für den Schuldigeren mich - Erkenne" (Schiller, Br. v. M.). Besonders aber ist hier erkennen richterlich urtheilen, Rechtsurtheil sprechen, (— gleichsam zuerkennen). 3. B. Der Richter hat bereits in der Sache erkannt", = das Urtheil ge= sprochen. Aber die Nimfen erkannten den Helikonischen Jungfraun - Mit einträchtigem Spruche den Sieg" (J. H. Voß). Ähnlich mhd. erkennen im Parzival 43, 7. 3) Wie mhd. erkennen = hochschägen (Wigalois 5274.), so fommt auch vor neuhochd. erkennen in Rücksicht auf etwas Geschehenes wahrnehmen lassen, daß man dasselbe erkennt [schägt]. So erkennt man z. B. eine Wohlthat, wenn man sich dankbar beweist, oder vielmehr, wie man es hier nennt, erkenntlich. Anerkennen, eig. ,,das Erkennen an etwas richten", bed.: als Ausdruck seines Bewußtseins über etwas erklären, daß dieses wirklich das sei, was es ist oder wofür es gehalten wird. So erkennt z. B. jemand ein bisher verläugnetes Kind als das seinige an, wenn er es dafür erklärt, und man findet Anerkennnung seiner Verdienste, wenn man dafür belohnt wird. Das Gegentheil ist aberkennen = durch Urtheil absprechen. 3. B. Es mag der Leute Wahn Mir immerhin die Klugheit aberkennen“ (Hagedorn),

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Anm. Wie im Sanskr. die beiden Wurzeln dschan = erzeugt wer den, womit gr. yɛvvăv zeugen, yévos 11. lat. genus Geschlecht u. a. m., zusammengehören, und dschna wissen, wohin griech. zvaval kennen u. lat. gnoscere wissen, gnarus kundig u. a. zu stellen sind, neben einander bestehen; so haben sich im Deutschen in kennen u. können beide Stämme gemischt und scheinen sich auf den Grundbegriff des Zeugens zu einigen_und in der Bez. des Bewußtseins und des Wissens eine geistige Beugung kund zu geben. So stehen goth. kunnan und ahd, chunnan können, wissen, goth. kunst u. ahd. chunst Kunst, geth. kunps kund u. a., neben goth. kuni, ahd. chunni u. altu. kyn Geschlecht, u. a. m.; feruer ist goth. kannjan fund thun, verkünden, das ahd. chennjan (unser kennen) aber bed., wie Stellen bei Graff (IV, 428.) belegen, erzeugen», und dann auch, gleich altn. kenna, «im Bewußtsein haben». Hiervon auch erkennen ahd. ar-, irchennjan, urspr. zeugen, zur Zeugung beiliegen (z. B. Pariser Glossen des 8. Jahrh. in Diut. I, 234. Schmel ter II, 306.), wie noch in Luther's Bibelübers. 1 Mos. 4, 1. 19, 8.;

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